Schrei nach Dosen

Schrei nach Dosen

Derzeit sind da draußen 18000 Caches weniger aktiv als zu Beginn des Jahres. Vielleicht sind es ein paar mehr, vielleicht ein paar weniger oder vielleicht habe ich mich vertan. Oder in den letzten drei Monaten des Jahres kommen noch einmal richtig viele neue Caches heraus, was ich irgendwie nicht glaube. Ich glaube eher, dass 2023 das erste Jahr sein wird, an dessen Ende der Cachebestand gesunken sein wird. Und das Werben Groundspeaks ums Legen von Caches ist schon ziemlich auffällig. Vielleicht liege ich ja doch richtig.Dazu passt auch der aktuelle Blogartikel, der 15 Gründe für das Auslegen von Caches benennt. Und wieder einmal frage ich mich, ob die Situation hier vor Ort einfach nur außergewöhnlich ist oder ob das Bild, das das HQ zeichnet, einfach nur geschönt ist.

Eine Brücke im Grünen, die den Fluss Trave überspannt
Sehr schöne, einsame Location. Und 30 Besucher in 2 Jahren

Zum Beispiel die Sache mit dem schönen und/oder interessanten Ort.
Hier fehlt der Zusatz …der aber nicht weiter als 100 Meter vom Parkplatz entfernt ist und/oder Teil einer größeren Tradirunde ist. Denn anders kriegst Du kaum nennenswerten Publikumsverkehr.
Logeinträge wie Heute ging es dann für mich zum GZ der wirklich idyllisch und passend ist.,
Anschließend haben wir noch ein wenig auf der Bank gesessen und den Ausblick genossen. oder Nicht nur die Dose fanden wir dann hier, sondern auch einen derart idyllischen Ort, dass wir hier über eine halbe Stunde verweilten. freuen mich als Owner natürlich. Erst gestern habe ich einen Brückentradi im Nirgendwo gemacht, 2 Kilometer Fußweg und weit und breit kein anderer Cache in Sicht, das Teil kommt auf 30 Funde in 2 Jahren, obwohl der Ort wirklich hammermäßig schön ist.
Eine tolle Location ist das eine, die Leute dahinzulocken das andere.

Und das Versteckersouvenir 2023 wird auch kaum jemanden hinterm Ofen hervorgelockt haben, ein Klebebildchen mehr oder weniger, das zudem bequem mit einem Parkplatzkurzevent erlangt werden kann, ist nun einmal kein besonderer Ansporn. Überhaupt: Events. Events können toll sein, Spass machen oder gar sinnhaft sein, CITOs zum Beispiel. Aber die Masse der Events sind nun einmal halbstündige Quickies zum Abstempeln, die absolut nichts zum Geocachen beitragen, da bringt selbst der popelige Leitplankentradi mehr an Erlebnis (und Logzahlen). Und wann ich das letzte richtige Event abseits des Dönerstages besucht habe, mit richtiger Location und mehr als 30 Minuten Dauer, vermag ich nicht zu sagen.
Vielleicht, weil das den meisten Cachern zu aufwendig ist. Oder weil wegen der Flut an Spamevents kaum noch jemand Eventnotifications aktiviert hat, whatever.

Um zum Ende zu kommen: Travelbug-Hotels werden explizit in dem Posting erwähnt, für mich ein eindeutiger Hinweis darauf, dass das Schweigen der Travelbugs ein globales Phänomen ist, denn wenn Du kaum noch einen Cache findest, der Travelbugs aufnehmen kann, setzt Du auch keine mehr aus, das scheint man in Seattle mittlerweile auch bemerkt zu haben.

Fazit: Im HQ scheint man sich derzeit sehr viele Gedanken zu machen, wie man das Geocaching wieder attraktiver machen kann, und das finde ich sehr begrüßenswert. Nur scheint es sehr schwer zu sein, das einer Community zu vermitteln, die mit dem klassischen Geocaching in der Ausprägung als Zeitvertreib / Hobby / Spiel nicht mehr viel am Hut hat und auch immer weniger Lust hat, Dosen zu legen.

Es bleibt auf jeden Fall spannend, die weitere Entwicklung zu beobachten.

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting!

 

5 Gedanken zu „Schrei nach Dosen

  1. Vielleicht sollte es Groundspeak mal wieder für Owner interessanter machen Dosen zu legen. In den letzten Jahren ging es gefühlt nur noch um die (Statistik) Finder. Owner müssen vieles ertragen. Es fängt an damit dass erstmal Genehmigungen von im besten Fall uninteressierten Förstern eingeholt werden müssen, dann kommen ein zwei interessante Logs und danach (wenn die Koordinaten mal die Runde gemacht haben) kommen die 0815 “Wir haben eine tolle Tour hierher und daher gemacht und hier kamen wir auch vorbei” Logs, moderner Datenmüll der nur noch dazu dient die Anzahl der Wörter in Logs Statistik der modernen Cacher zu pimpen und am sonsten keinen oder einen negativen Nährwert für den Owner oder die Community haben. Im Gegenzug werden die Owner entrechtet, statt fehlerhafte Earthcache Antworten zum Anlass zu nehmen den Betreffenden Log zu verweigern muss man den Leuten erklären was sie falsch gemacht haben, Logs zu Rätelcaches die offensichtlich ohne das Rätsel gelöst zu haben zu stande kamen sind zu akzeptieren, etc. Aufwändige Stationen werden zerstört oder gleich geklaut und wenn man Glück hat bekommt man eine Rückmeldung dass was fehlt. Es macht einfach immer weniger Spass noch Caches auszulegen. Und ja, so ein Hider Souvenier bringt da keine Abhilfe… ich hätte da ein paar Ideen die eher was bringen. Stärkung der Rechtre und Möglichkeiten der Owner fände ich klasse. Wie wär es wenn man bei Zweifeln einfach mal eine Frage zum Rätsel stellen kann, und wenn die nicht beantwortet wird, ist der Log Geschichte. Wie wäre es dass man Rätselcaches als Cacher erst zu Gesicht bekommt, wenn man bewiesen hat dass man die auch Lösen kann? Wie wäre es wenn man als Owner Log bewerten kann, und das in die Statisik der Cacher eingeht statt die Anzahl der Wörter die sie zusammenkopiert haben?
    Aber nein, es soll ja jeder so spielen wie er das will. Dann wundert euch aber mal nicht wenn immer weniger Owner da noch mitmachen….

    1. Wie soll das bitte gehen, die Lösung eines Mysterys nachweisen zu müssen? Dann kursiert halt die Lösung im Netz und nicht nur die Finalkoordinaten.

  2. Also ich versuche auf den ‘Schwund’ mit aktiver Werbung fürs Cachen unter meinen Mitspielern und Mitspielerinnen zu werden, statt den Kopf in den Sand zu stecken. Klar kamen schon mehr Cache raus, aber das heißt ja nicht, dass man dieses Thema nicht einmal angehen kann. So erkläre ich gern, wie viel Spaß man mit den Logs eines eigenen Cache haben kann und auch, dass ein einfacher Cache gar keinen großen Aufwand bedeutet.
    Damit sich alle auch etwas darunter vorstellen können, habe ich bislang vier Do-it-Yourself-Events in meiner Homezone veranstaltet, welche die Themen TravelBugs & Coins, eigene Cache, eigene Events und ‘eigene Cache besser gestalten’ zum Thema hatten. Nein, dies soll keine Eigenwerbung sein, denn ich sehe es einfach so, dass ein Jeder dem Spiel auch gern etwas zurückgeben darf, wenn er oder sie gerne und regelmäßig zum Cachen aufbricht.
    Ich bezweifle einfach mal, dass ein Jeder den Newsletter abonniert hat bzw. diesen auch liest. Zu dieser Erkenntnis bin ich gekommen, weil nicht einmal ein Viertel der Cacher in meiner Gegend wissen, ob und wann es ein Souvenir oder eine bestimmte Aktion/Challenge oder gar ‘neue’ Funktion in App oder Website gibt.
    Sicher schreibe ich dies hier jemandem, der eh schon alles mal versucht hat dem Thema vor Ort wieder etwas mehr Leben einzuhauchen. Vielleicht klappt es ja, wenn man sich mit anderen interessierten Cachern zusammen schließt und etwas Neues schafft … oder entsprechende Events initiiert?

    Btw zu Events – meine Events sind in der Regel auch auf 30 Minuten angemeldet, sind aber selbst bei Regen nie unter einer Stunde (meist zwei Stunden) beendet. Wenn es aber mal so richtig fies draußen ist, muss ich mich bei 30 Minuten nicht selbst quälen. Jaaa, ich vermerke die echte angepeilte Eventdauer meist im Listing, sonst würde wohl zu einem solchen 30-Minuten-Event-Quickie auch niemand erscheinen.

    Jetzt, da die Tage wieder kürzer werden ist auch wieder Zeit sich der Entwicklung interessanter Cache/Dosen zu widmen. Vielleicht eine Weihnachts- oder Adventrunde oder doch lieber eine Osterrunde oder einfach ein Kleinserie mit gemeinschaftlichem Thema? Alles ist möglich, auch ohne Groundspeaks teils unfreiwillig komische Newsletter und Blogeinträge.

    Also, die großen zweibeinigen Vögel gehören nach Australien, da müssen wir hier nicht auch noch den Kopf in den Sand stecken und schwarzsehen. Einfach mal (wieder) anfangen und machen. Selbst wenn dich nicht helfen sollte, sind da draußen noch Cache genug, um auch die nächsten Jahre Spaß zu haben.

    Meine bescheidene Meinung, um wieder etwas mehr Licht in die trübselige Stimmung des Abgesangs zu bringen. ;-)

    Lieben Gruß, GeoWühler (Dirk)

  3. Bei uns kommt immer noch genug raus, vereinzelt sogar auch noch Trails.

    Dass die Cachezahlen etwas zurückgehen, finde ich jetzt nicht sonderlich schlimm, ich sehe das eher als “Bereinigung”.

    Außerdem muss man auch beachten, dass auf dem Land, also wie bei dir, eh schon weniger Caches gibt als in den Ballungsräumen.

    Was ich aber vermisse sind Nachtcaches, gerade jetzt, wo die Zeit wieder losgeht…

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