Das Schweigen wird lauter

Das Schweigen wird lauter

Es ist ruhig geworden im Geoland. Ob das nun die behagliche Ruhe eines Sommerabends im Wald ist, die angespannte Ruhe beim Lösen eines vertrackten Field Puzzles oder ob es die Stille ist, die sich ausbreitet, wenn nichts passiert, ist die große Frage. Ja, es ist Winter, da ist es beim Cachen generell etwas ruhiger und sicherlich wird es im Frühjahr und im Sommer wieder etwas mehr Acton geben. Nur: Diese Stille greift seit einiger Zeit um sich. Ja, der weltweite Cachebestand wächst weiter, aber das Wachstum hat sich in den letzten Jahren verlangsamt. Tatsächlich gehe ich davon aus, dass das Maximum in den nächsten Jahren erreicht ist und der Bestand erstmalig seit Beginn des Geoachings schrumpfen wird(siehe auch: “Modelliertes Ende“). Das deckt sich mit meinen Beobachtungen in der Homezone: Immer weniger neue Caches locken immer weniger Cacher an, ein Platz auf dem Treppchen ist auch bei Tradis auch Stunden nach dem Publish möglich. Auch das Schweigen der Travelbugs ist lauter geworden. Konnte ich bisher unterwegs eingesammelte Travelbugs noch in meinen eigenen Dosen unterbringen, habe ich jetzt die Herausforderung, Travelbugs aus meinen eigenen Dosen einzusammeln und  weiterzuleiten.

Nach der Iloo-Runde beispielsweise wollte ich die drei dort eingesammelten Reisenden in meinem Stammwald aussetzen – und kam mit fünf(!) Reisenden wieder heraus, die dort schon seit einiger Zeit ausharren mussten.

Zum Glück kam vor ein paar Tagen ein Kurzmulti mit einem Finale der Größe Regular heraus, in dem ich die Travelbugs hinterlegen konnte – zu der handvoll, die sich dort bereits nach weniger als einem halbend Dutzend Funde angesammelt hatte :shock: Es ist 2023 offenbar noch schwieriger als 2020, angemessene Dosen zu finden – wobei es mich natürlich freut, dass meine Caches als geeignet angesehen werden.

Aber auch besagter Kurzmulti – Start und Finale liegen weniger als 100 Meter auseinander und der Startpunkt liegt am Straßenrand – hat nun nicht gerade mit einem Besucheransturm zu kämpfen. Auch andere Owner in der Gegend – jedenfalls die, die noch Dosen im Spiel haben – haben die selbe Beobachtung gemacht, ein neuer Cache ist für viele schon lange kein Grund mehr, spontan loszufahren.

Es ist also ein wenig wie in den früheren Tagen, wenige Dosen, die nur von wenigen Eingeweihten besucht werden. Nur dass da draußen mittlerweile Millionen Caches gelegt wurden. Ist das das Ende vom Geocaching? Nein, ein ganz klares Nein, in der Tat ist mein Fund-Pro-Tag-Counter für dieses Jahr noch knapp über eins(bis übermorgen) und es macht mir nach über 13 Jahren immer noch Spass.

Die Grenzen des Wachstums sind allerdings erreicht und Groundspeak wird sich etwas einfallen lassen müssen, um das Spiel attraktiver zu gestalten, und zwar sowohl für die Owner als auch für die Sucher, denn wenn irgendwann “niemand” meine Dosen mehr sucht, brauche ich auch keine zu legen.

In einem der nächsten Postings werde ich auf ein paar Möglichkeiten eingehen, wie man das Spiel unter Umständen attraktiver gestalten könnte. Bis dahin und in diesem Sinne:

Bis bald im Wald und happy hunting!

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