Rätselhafte Stolperstricke

Rätselhafte Stolperstricke

Vor ein paar Tagen stach mich der Hafer und ich bestellte einen für meine Verhältnisse größeren Posten von Cachebauteilen, seit dem letzten ausgelegten Cache hatten sich wieder ein paar Ideen angestaut und eine neue Location hatte ich auch gefunden. Also erzeugte ich einen Mystery, reichte ihn ein und dann geschah es: Das Teil wurde anstandslos durchgewunken, nach all den Mühen bei meinem Virtual und meinen anderen Mysteries. Nachdem der erste Schrecken überwunden war, klopfte ich mir selbst auf die Schulter, in dem Glauben, guidelinetechnisch auf dem aktuellen Stand zu sein und fabrizierte den zweiten Mystery – und wurde auf den harten Boden des Reviews zurückgeholt:
Hier lernte ich, dass es bei Jigidi-Puzzles offenbar eine Toleranzschwelle beim Review gibt, ab der die Lösung den jeweiligen Reviewern offenbart werden muss, die irgendwo zwischen 26 und 53 Teilen liegt.
Wobei das lokal durchaus unterschiedlich gehandhabt werden dürfte, hier kommen nämlich seit Monaten sehr regelmäßig neue Puzzlecaches raus, dass die Reviewer die nicht alle selber lösen wollen, ist ja auch verständlich.
Und damit gibt es auch eine plausible Erklärung, warum das alles Kleinpuzzles sind. Die Owner einer vor kurzsem gelegten Miniserie mit 500+-Puzzles dürften entsprechend dazu vergattert worden sein, die gelösten Teile vorzulegen. Finde ich absolut legitim im Nachgang betrachtet, denn wer den Cachern sowas als Großpuzzle zumutet, soll auch ruhig selbst seinen Spass damit haben(war eine Idee von mir, die ich nicht weiter verfolgt habe):

Aber es geht noch weiter:
Bei externen Rätselseiten wie gc-apps muss man natürlich auch die Lösung vorlegen, was nur konsequent ist und der Unsitte, bei Kumpelmysteries bis zum FTF durch besagten Kumpel einfach den Checker zu verdrehen, konsequent einen Riegel vorschiebt(wobei das nicht der Hauptgrund gewesen sein dürfte).

Neu für mich war(oder ich hatte es vergessen), dass es mitnichten ausreicht, in der Reviewernote darauf hinzuweisen, dass die Lösungen – in diesem Fall ging es um md5-Hashes – “leicht per Suchmaschine herausfindbar” sind. Nein, das muss explizit erklärt werden, mit Suchanfrage und Ergebnisseiten. Nunja. Letztenendes war meine Reviewerkommunikation umfangreicher als das Listing.

Aber jetzt war ich bestens vorbereitet für den dritten Cache, bei dem ich explizite Lösungshinweise gab und sogar entsprechende Online-Tools verlinkte. Also lehnte ich mich nach dem Einreichen des Listings entspannt zurück, denn jetzt konnte ja eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder?
Falsch gedacht. Die verlinkten Seiten enthielten Werbung und Links auf Seiten mit zuviel Werbung drauf sind nicht zulässig 🥳
Heisst: Du musst die Lösungshinweise sehr sorgsam abwägen, nicht zuviel(soll ja eine Herausforderung bleiben, sonst kannst du die Dose gleich als Tradi hinter den nächsten freien Busch werfen), aber auch nicht zuwenig(weil sonst eine weitere Reviewschleife kommt). Und bitte nicht zuviel Werbung auf verlinkten Seiten, nicht dass Groundspeak ein paar Taler an Werbeeinnahmen entgehen(NB: Wieso werde ich als PM eigentlich mit Werbung belästigt?)

Die Frage ist: Warum? Ja, es gibt keine Präzedenzfälle beim Review, was bei Cache A durchging, muss bei Cache B noch lange nicht durchgehen, die Guidelines werden ja auch regelmäßig aktualisiert.
Ich schrieb es schon an anderer Stelle:
Bei Earthcaches scheint es kein Problem zu sein, denselben Cachern, denen man keine längeren Spaziergänge auf der Suche nach Objekten oder längere eigenständige Recherchen zumuten darf, das Recherchieren und Anhäufen von beliebig viel Halbwissen über geologische Phänomene
zuzutrauen, laborähnliche Experimente eingeschlossen. Aber beim Mystery muss man als Owner die Cacher an der Hand nehmen und behutsam ohne viel Anstrengung zum Ziel führen, ernsthaft?

Geht es am Ende wirklich nur darum, möglichst viele Fundlogs am Ende des Jahrs präsentieren zu können und demzufolge eine leichte Zugänglichkeit zur Dose zu gewährleisten?
Kletter- und Tauchcaches ignoriere ich ebenso wie Schwengelcaches von jeher, was ist da mit leichter Zugänglichkeit für alle, zumal jedwede Mysterylösung über kurz oder lang eh ihren Weg in entsprechende “Hilfe”gruppen bei Telegram, Whatsapp, Facebook oder sonstwo findet?
Passend dazu ein Zitat aus der lokalen Community: GC will keine Mysteries mehr, oder?. Den Eindruck habe ich allerdings auch. Denn der 4. Cache der Serie wird wohl ausfallen(das sollte eine Serie von Ratehaken mit steigendem Schwierigkeitsgrad werden), eben weil ich absolut keine Lust habe, eine mehrseitige(Achtung Dramatisierung) Erklärung dazu als Reviewernote zu verfassen, aber nun gut, das ist meine Ansicht, aber das Gefühl, dass alles möglichst einfach sein soll, bleibt.

Um es noch einmal klarzustellen: Ich kann diese Vorgaben nachvollziehen und auch die aufgelaufenen Reviewernotes sind durchweg plausibel, aber es ist doch total inkonsequent, dann noch überhaupt Mysteries, Earthcaches und hochstufige Caches  zuzulassen. Ausgetragen wird das auf dem Rücken der (nicht zu vergessen ehrenamtlichen) Reviewer und der Owner,  erstere müssen den Output der Owner validieren und letztere die Guidelines jederzeit verinnerlichen(hier gestehe ich allerdings auch eine gewisse Nachlässigkeit ein), während die Sucher größtenteils nicht mal ahnen, was so hinter den Kulissen alles passiert, damit sie “Gefunden, später mehr” loggen können😉

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting!

2 Gedanken zu „Rätselhafte Stolperstricke

  1. Ich wollte mal einen Mystery rausbringen, der sich auf dieses Geohashing bezieht. Ging leider nicht durch, da die Rätsel nicht doppelt verschlüsselt sein dürfen.

    Und bezüglich Puzzlecaches: Es gibt den Cache-Mindestabstand von 161 Metern, thematisch gleiche Earthcaches/Challenges müssen auch gewisse Abstände haben, taggleiche Events müssen ebenso gewisse zeitliche und räumliche Abstände aufweisen… warum gibt es dann keine Sättigungsregelung bei Mystery-Rätseln? Der 20. Puzzlecache in der Stadt ist halt einfach das, was er ist: nämlich mindestens der 18. zu viel.

    Beim Geocaching lerne ich auch gern was neues, ich weiß, wie man puzzelt, verdammt noch mal.

    Und wer so auf das Puzzeln abfährt: man kann auch bei Jigidi ohne dazugehörigen Cache puzzeln. Probiert es einfach mal aus.

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