Pandoras Sammelalbum

Pandoras Sammelalbum

Jetzt, da die letzte Runde des Wheels of Challenges naht, sollte man eigentlich meinen, dass bei Groundspeak souvenirtechnisch mal wieder ein wenig Ruhe einkehrt. Doch ich lehne mich mal aus dem Fenster, blicke in die Glaskugel und prophezeihe, dass es auch nächstes Jahr einen Souvenirregen geben wird. Aus Gewohnheit. Und wegen der Zahlen.

Ich habe nämlich vor ein paar Tagen einen Schwung neuer Caches für den Jahresrückblick 2023 eingelesen, und was ich bei der Aufbereitung sah, war durchaus… interessant. Ja, das Jahr ist erst zu ⅔ vorbei, es liegen noch fast vier Monate vor uns, aber mit Stand vom Wochenende sind in diesem Jahr erstmalig mehr Caches archiviert als gelegt worden. Das kann sich, wie gesagt, noch ändern, aber ich bin mir recht sicher, dass Groundspeak dieses Phänomen auf dem Schirm hat und versucht, die Leute mit immer neuen Souvenirs bei Laune zu halten.

In diesem Zusammenhang lohnt es sich, einmal einen Blick in die Souvenirhistorie zu werfen. Die erste große Häufung war in 2013, wo die Augustaktion mit 31 Souvenirs natürlich kräftig einschlug, das war das erste Jahr, in dem ich eine deutlich zweistellige Zahl an Souvenirs einheimste. Und ich frage mich, ob es wirklich Zufall war, dass 2013 auch ein Rekordjahr war, niemals zuvor und danach nie wieder wurden so viele Caches – rund 600.000 – gepublished(von denen bereits 400.000 schon wieder archiviert sind).

Vielleicht zog irgendwer in Seattle den Schluss, dass viele Souvenirs das Geo-Geschäft beleben. Oder man wollte mit den Souvenirs auch die Logzahlen in die Höhe treiben, ich weiss es nicht. Wenn ersteres zutrifft, war das wohl offenbar ein Trugschluss, denn seitdem sinken die Publishzahlen von Jahr zu Jahr. Vielleicht doch nur Zufall? Jedenfalls war ich danach erst wieder 2018 zweistellig und ab 2020 dann durchgehend, ohne besonderes Zutun meinerseits, viele der Teile kriegst Du in den letzten Jahren zwangsläufig beim normalen Cachen.

Anfangs achtete ich in der Tat auf Souvenirs, die ersten Bundesländerbildchen zum Beispiel. Auch bei meinem ersten Leap Day 2012 hatte ich mir einen Cache für diesen Tag herausgepickt und an den Earth Cache vom 2014er Earthcache-Tag kann ich mich auch erinnern, weil der wirklich Spass gemacht hat, im feinen Nieselregen ganz allein morgens unterwegs, weit und breit keine  Menschenseele sehend. Aber den Rest kriege ich nicht mehr zusammen, ohne auf die Souvenirübersicht zu schauen, viel ist davon nicht im Gedächnis hängengeblieben ;-)

Also kurzum: Ob Pandoras Sammelalbum 2013 zufällig oder mit Absicht eröffnet wurde, lässt sich heute schwer sagen, wir können aber festhalten, dass es 2013 losging und seit 2020 beständig eine hohe Zahl an Sp/J(Souvenirs pro Jahr) herausgehauen wird.

In diesem Sinne:

Bis bald im Wald und frohes Sammeln.

2 Gedanken zu „Pandoras Sammelalbum

  1. Hallo erstmal in die Runde,

    ich bin selbst ja noch nicht so lange dabei – genauer gesagt, wird es im Dezember erst ein Jahr, dem ich dieses Hobby fröne. Innerhalb der (kurzen) Zeit, die ich nun Caches suche und auch schon den ein oder anderen ausgelegt habe, ist mir eines aufgefallen: Dass ich für mich diesen Souvenirs keine wirkliche Faszination abgewinnen kann.

    Ob es an der großen Anzahl liegt oder daran, dass ich Geocaching weniger als Wettbewerb betrachte, sondern mehr als Motivation, mich einmal an die frische Luft zu begeben und dort dann “im Vorbeigehen” die Caches zu suchen und zu finden, kann ich gar nicht wirklich sagen. Klar ist es, dass mich das reine Vorhandensein der Möglichkeit, ein solches Ding abzustauben beim Cachen, nicht sonderlich zum Suchen motiviert. Manchmal war es halt schon so, dass ich dachte: Ok, vielleicht schaffst du es in diesem Monat, zufällig eines zu bekommen – darauf angelegt, dies zu tun, habe ich aber nie wirklich.

    Was die Statistik der gelegten Caches vs. der archivierten Caches angeht, weiß ich auch nicht, ob man da nun wirklich eine Tendenz ablesen kann bezüglich der Attraktivität des Geocaching an sich. Ich glaube, hier wäre eine ganz andere Zahl, die man aber vermutlich als Groundspeak-Externer nicht erhalten dürfte, interessant: Die Anzahl der wirklich aktiven Nutzerkonten, also solche, die über das Jahr gesehen einen Fund, DNF oder sonstigen Logeintrag gemacht haben. Das würde viel eher ein Gefühl geben darüber, in welche Richtung man sich bewegt. Die Zahl vorhandener Caches ist vielleicht der falsche Indikator – auch wenn diese Zahl öffentlich verfügbar ist im Vergleich zu der von mir angeregten.

    Nun, lassen wir uns überraschen, wie das Jahr so läuft. Ich jedenfalls werde auch über dieses Jahr hinaus dem Hobby weiter treu bleiben, da ich mich gefühlt noch ganz ganz am Anfang einer Geocacher-Karriere befinde und sicherlich noch viele Dinge erleben kann und muss, um wirklich bei allem mitreden zu können.

    Euch allen noch viel Spaß und man sieht sich im Wald oder sonstwo :-)

  2. Ich hoffe mal nicht das Souvenirs die einzige Idee vom HQ sind die Leute bei der Stange zu halten. Mich persönlich motivieren die letztlich nicht. Ok, die Ländersouvenirs dann doch schon.
    Alles andere ist schon sehr beliebig. Ich weiß aber wiederum auch nicht wie reprensativ ich bin.

    Auch wenn es jetzt nicht 100% zum Thema passt schreibe ich es doch mal hier.
    Vielleicht sollte man sich auch eingestehen das es ein endliches Hobby ist. Ich habe, trotzdem ich nur sechs Jahre dabei bin, schon viele kommen und gehen sehen. Veteranen und Newbies die innerhalb von ein paar Monaten das ganze Programm durchgezogen haben und auf einmal inaktiv waren (bis auf deren Caches und natürlich Patenschaften die man freigiebig angeboten hat).
    Irgendwann hat man keine Lust mehr und ich denke nicht das es daran lag das zu wenig Souvenirs kamen.
    Was kann das HQ letztlich machen für Langzeitmotivation? Ich weiß es auch nicht

Kommentare sind geschlossen.

Kommentare sind geschlossen.