(QTA-)Multi oder Letterbox? Teil 2: die Letterbox
Nachdem es im ersten Teil um Multis ging, widmen wir uns viele, viele Monate später – und rein gar nicht zufällig zum sich abzeichnenden Anfang der Hauptsaison – heute den Letterbox-Hybriden. Diese bieten sehr viele Freiräume, lediglich (mindestens) einmal müssen Koordinaten zum Einsatz kommen, vozugsweise zur Ermittlung der Finalkoordinaten. Das heisst aber nicht, dass diese Koordinaten zwangsweise verwendet werden müssen, wer mag, kann die Cacher auch direkt zum Ziel führen Und da liegt auch schon die Herausforderung: Möglicherweise ortsfremde Personen über weitere Strecken ohne Koordinaten sicher zum Ziel führen. Zum Glück gibt es da eine Menge von Möglichkeiten:
1. die Schatzkarte
Anhand einer selbstgezeichneten Karte der Umgebung, auf der nur Start und Ziel markiert sind, wird der Weg zum Schatz aufgezeigt, das lässt sich schön mit einer Piratengeschichte verbinden. Hier ist es allerdings knifflig, die Koordinaten unterzubringen. Dies kann in Form eines alternativ angebotenen Rätsels geschehen oder Ihr gebt die Koordinaten einfach direkt an. Wenn der Weg ohne ungefähr so lang ist wie mit, oder gar identisch, kommen sowohl die Wanderpiraten als auch die Koordinatenpiraten auf ihre Kosten
2. die chinesische Suche
Hierbei wird die Route ausschließlich anhand von Richtungsangaben in Form von Pfeilen bestimmt. Für jede Kreuzung ist ein Symbol angegeben, das anzeigt, in welche Richtung es jetzt weitergeht. Hier liegt das spannende für die Sucher darin, dass die einzelnen Abschnitte relativ zueinander aufbauen und ein Fehler zwangsläufig den Weg in die Irre bereitet. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Gelände mit hinreichend vielen Kreuzungen. Die Aufgabe des Owners besteht darin, eventuelle Wild- und Trampelpfade zu berücksichtigen. Zur Ermittlung des Finals bietet sich eine Peilung von der letzten Kreuzung aus an, die koordinatenlose Version kann ebenfalls aus einer Richtungs- und einer Entfernungsangabe, vielleicht in Kombination mit einer Minischatzkarte des GZ. Mehr Informationen gibt es unter https://de.wikipedia.org/wiki/Orientierungsfahrt#Chinesenzeichen
3. die Bilderstrecke
Die Route wird anhand einer bebilderten und kommentierten Strecke geschildert. Dies ist recht einfach in der Umsetzung, da Bilder eine sehr hohe Aussagekraft haben, beim großen Baum rechts ist mit einem Foto des Baumes sehr viel einfacher für die Cacher zu bewerkstelligen! Auch die Finallocation kann sehr einfach mit einem Foto markiert werden. Ebenfalls bietet sich hier eine Peilung von einem der letzten Wegpunkte an oder eine auf während der Wanderungen beantworteter QTAs basierende Koordinatenberechnung an. Das gilt im Übrigen für alle hier beschriebenen Varianten, weswegen ich es nicht mehr weiter erwähnen werde
4. der Text
Der Text stellt die fortgeschrittenere Variante der Bilderstrecke dar. Hier sind sowohl Owner als auch Suchende gefordert. Der Owner muss ohne Visualisierung den Weg mitsamt aller Abzweige sehr genau beschreiben, die Cacher müssen das alles genau lesen und vor Ort in konkrete Richtungsänderungen überführen, dafür ist der Spassfaktor hier sehr hoch. Bei einer der hiesigen und dazu sehr anspruchsvollen LBH gibt es sogar einen Überbietungswettbewerb in den Logs: Wer hat die meisten Extrakilometer auf der Uhr Dabei gilt natürlich, dass ggf. nachgebessert werden sollte, wenn die überwiegende Mehrheit der Schatzsucher sich verläuft, sei es wegen ungenauer Beschreibung oder leicht zu übersehender Wegmarken.
Wer mag und eine entsprechend abenteuerlustige Cacherschaft vor Ort hat, kann bei 3. und 4. übrigens noch eine Schippe drauflegen und auf konkrete Richtungsangaben verzichten. Also anstatt “hier dann links abbiegen” “biegt in die Richtung ab, in die das Schild des Rundweges nicht weist” formulieren, oder “Wie viele Bänke stehen hier? Ändert die Richtung um (Anzahl der Bänke * 90) Grad”, also QTAs, die direkt in Richtungsanweisungen resultieren. Hierbei solltet Ihr aber nicht übertreiben und natürlich auch nachbessern, wenn die Schatzsucher reihenweise im Nirgendwo landen Ein Betatest durch andere Cacher kann auf jeden Fall nicht schaden.
Es gibt sicherlich noch andere Ausführungen, aber für einen ersten Überblick und (vielleicht) Anregung sollte das erst einmal reichen. Ihr müsst Euch allerdings darüber im Klaren sein, dass Ihr nicht wirklich viele Besucher mit einer LBH III anlockt, für Schnell- und Kurzstreckencacher sind diese nämlich überhaupt geeignet. Dafür werden diejenigen, die die Herausforderung annehmen, auf ihre Kosten kommen(Wenn Ihr das meiste richtig gemacht habt!) und auch Ihr als Owner werdet Spass beim Ausbaldowern, Auskundschaften und verfassen haben, von Logs, die über das fast schon übliche “Heute mit Hein Dösbaddel viele Dosen gesucht, diese war eine davon” hinausgehen.
In diesem Sinne: Bis bald auf dem Holzweg und happy hunting
2 Gedanken zu „(QTA-)Multi oder Letterbox? Teil 2: die Letterbox“
Der Ton macht die Musik. Wir waren schon beim T5-Klettern im Baum als der Landwirt direkt am Baum anhielt und uns fragte was wir auf seinem Baum machen würden. Also haben wir es ihm erklärt, er fand es ganz spannend, hat kurz zugesehen und dann nebenan Holz geladen. Zum Schluß fragte er uns, ob wir ihm helfen könnten einen Grenzstein zu finden. Er hätte zwar die Koordinaten, könne ihn aber nicht finden. Natürlich helfen wir; leider hatte er die Koordinaten in der anderen Jacke 😉
Man kann das ganze auch rein akustisch machen. Dazu werden typische Geräusche entlang des Weges aufgenommen. Der suchende Cache hört sich das an und muß anhand der Geräusche erkennen, wo es weitergeht.
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