die ungelösten Rätsel der Cacheheit

die ungelösten Rätsel der Cacheheit

Heute geht es nicht um Mysteries oder unverständliche Finalformeln, sondern um die vielen Unstimmigkeiten und Widersprüche zwischen offizieller Lesart und der Realität im Geoland, da gibt es dann doch erhebliche Abweichungen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Geocaching ist und bleibt eine tolle Freizeitbeschäftigung. Solange die unten aufgeführten Punkte nicht auf alles und jeden zutreffen, besteht noch Hoffnung :-)

Geocacher geben viel Geld für ihr Hobby aus. Aber bei den Dosen wird gespart
Im vorletzen Beitrag und auch außerhalb dieses Blogs wurde es schon thematisiert: Geocacher geben für ihr Hobby durchaus Geld aus und sind auch bereit dazu: Cacheangel, Wathose, TBs, Fahrtkosten, Stempel etc. Bei der Premiummitgliedschaft hingegen knirschen schon einige mit den Zähnen, können aber offenbar nicht darauf verzichten. Nur bei einem Aspekt wird gespart: Beim integralsten, elementarsten Aspekt des Cachens: Den Caches. Sicher, nach oben hin sind den Ausgaben keine Grenzen gesetzt, aber ein Tradi der Größe Regular kann – auch wenn andere Cacher da ganz andere Rechnungen aufmachen – für Materialkosten von fünf Euro erstellt werden. Aber auch bei vollqualifizierten Multis mit physikalischen Stationen zahlt man – Wartung, Instandhaltung und Reparaturen inbegriffen, weniger als 5 Euro pro Jahr, jedenfalls ist das meine Erfahrung. Und das ist weit weniger als das, was viele Cacher im Jahr für Swag ausgeben.

Der Weg ist das Ziel. Andererseits liegen die meisten Dosen parkplatznah
Hier stellt sich die Frage, waum viele Cacher am liebsten mit dem Auto bis zur Dose vorfahren würden, je dichter am Parkplatz, desto besser. Und nicht nur das: Wenn ich in bedostem Gelände unterwegs bin und mir auf dem Waldweg ein Auto entgegenkommt, denke ich jedes Mal unwillkürlich, dass es ein Cachemobil ist. Oft genug ist es aber dann doch “nur” ein Förster oder ein Gassimuggel, der auch nicht weiter als unbedingt nötig zurück zur Natur will.  Aber manchmal springen dann doch Gestalten mit einer Cacheangel – oder zumindest mit GPSr – aus dem Fahrzeug. Offenbar ist ein selbst ein angegebener, nahegelegener Parkplatz schon zu weit, da liegt es nahe, den Parkplatz dichter am Cache zu suchen. Für uns als Owner ist das andererseits auch eine Chance: Ein parkplatzferner Cache, am Ende noch ein Multi, wird unter Garantie nicht überrannt werden, so dass sich auch der Wartungsaufwand in Grenzen hält – wenn es denn wirklich nicht möglich ist(Verbote schrecken einen Autocacher selten ab), ihn mit dem Auto anzufahren.

Geocaching ist ein Zeitvertreib. Trotzdem muss alles immer schnell gehen
Dieses Rätsel geht in die selbe Richtung wie der vorherige Punkt: Otto Normalcacher will nicht zuviel Zeit für seinen Zeitvertreib aufwenden :???:  Der Multi mit 5-6 Kilometern wird geflissentlich ignoriert, stattdessen fährt man lieber die Caches an, an denen man parken kann: Rechts ranfahren, zur Dose hechten, bergen, stempeln und nix wie weg zum nächsten. Bei genauerem Überlegen kommt man aber zu dem Schluss, dass gar nicht der Zeitaufwand beim Multi das Problem ist, sondern eher abstrakte Werte wie Funde pro Tag oder Funde pro Kilometer. Findet man das Finale des Multis nicht, hat man zwei Stunden Zeit “vergeudet”. Findet man von 10 Tradis einer Serien einen nicht, hat man immer noch 9 Funde, der Tag ist gerettet ;-) Ohne Zweifel eines der größten Rätsel unserer Welt: Warum beim Zeitvertreib alles möglichst schnell gehen muss. Für ausführliche, individuelle Logs wird die gesparte Zeit jedenfalls nicht verwendet.

Cacheowner sind zur Wartung verpflichtet. Demgegenüber steht eine große Anzahl zwangsarchivierter Caches
Ein weiteres großes Rätsel unserer Zeit: An einem Cache tritt ein Problem auf, NMs und/oder DNFs trudeln ein, der Owner schweigt still oder kündigt an, sich demnächst zu kümmern – was nicht geschieht. Manchmal hat er das Hobby wohl in der Tat aufgegeben. Sehr oft aber zieht er weiter munter und vergnügt durch die Gegend und sucht selber Caches, während der eigene Cache vor sich hinrottet. Irgendwann kommt der erste Warnschuss eines Reviewers – ohne Folgen, selbst das eigenhändige Archivieren  ist schon zu mühsam. Oder die Owner lesen grundsätzlich keine Mails, kostet ja nur Zeit(s.o.). Zumindest an diesem Punkt hat Groundspeak – bis jetzt ohne erkennbare Konsequenzen – ein schärferes Vorgehen gegen wartungsfaule Owner angekündigt, immerhin.

Jeder soll das Spiel so spielen, wie es ihm gefällt. Trotzdem schmeissen immer mehr Owner hin
Das ist eigentlich kein Widerspruch, denn die im ersten Satz getroffene Aussage ist falsch. Und zwar auf mehreren Ebenen. Natürlich kann ich losziehen und einen Multi suchen, wenn ich keine Bi****acaches, den x-ten Baumpetling oder eine elend langweilige Petlingserie abgrasen will. Wenn es denn da draußen noch Multis gibt, die muss ja auch jemand auslegen. Dazu braucht es Platz und einen willigen Owner. Man ist also darauf angewiesen, dass es mindestens einen Owner in der Gegend liegt, der mir das Spiel so gestaltet, wie ich es mag.
Dazu kommen dann natürlich noch Abstandskonflikte. Egal wer zuerst auslegt, er blockiert das Gebiet für alle anderen. Wobei zugegebenermaßen Tradi- und Angelserien nicht mit echten Caches kollidieren, erstere sind ja verkehrsgünstig gelegen, die anderen eher für Menschen gedacht, die zu Fuß Schätze suchen mögen, und die gibt es noch :-)

Zum Schluss:
Diese Rätsel sind, wie eingangs erwähnt, Rätsel, die wohl niemand, auch nicht ihre Urheber, wirklich lösen können. Man kann sich stundenlang darüber echauffieren, muss man aber nicht :-) Ich habe heute eine mehrstündige Cachewartungsrunde gedreht, bei vorfrühlingshaftem Wetter also das getan, worum es wirklich geht: Rausgehen, Dosen suchen, Spass haben!

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting

 

 

Ein Gedanke zu „die ungelösten Rätsel der Cacheheit

  1. Die Widersprüche beim Cachen sehr schön dargestellt… mal wieder ein Artikel, der mir seeehr aus dem Herzen spricht…

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