Ein Nachruf: Voss-Margarine
Soeben erfuhr ich von Geralds Tod, der nicht überraschend kam, aber uns alle doch tief getroffen hat. Leider habe ich die Gelegenheit verpasst, ihn persönlich kennenzulernen und habe auch nur einen seiner Caches gemacht, welchen ich in diesem Beitrag Revue passieren lassen möchte: Wann ich zum ersten Mal von Voss-Margarine gehört habe, weiss ich nicht mehr, aber dieser ominöse Cache, der sogar einen eigenen Thread in der grünen Hölle hat, spukte schon eine ganze Weile auf meiner Liste von Caches, die man vielleicht mal machen könnte, herum – Stadtcaches sind nun nicht einmal so mein Ding, dieser hier schien aber in einer anderen Liga zu spielen. Es dauerte dann aber ein paar Jahre, bis sich die Gelegenheit ergab, diesen besonderen Cache einmal zu besuchen. Aber was zum Henker war denn nun so toll an diesem einen Cache
Ich denke, dass es das Spiel mit Erwartungen und Realität war. Zunächst einmal die Frage, was denn nun so toll an diesem Cache sein soll. Am Startpunkt ist es wenig geheimnisvoll, man befindet sich mitten in der Stadt, Muggels laufen am Gebäude vorbei und auf der Straße ist ziemlich viel los. Und hier soll einer von Hamburgs beliebtesten Caches liegen? Also konzentrierst Du Dich auf den Start, eine Standardzählaufgabe, wenig spannend.
Also geht es weiter zu Station 2, wo Du es dann findest, dieses Teil, das auf den ersten Blick so gewöhnlich und so vertraut aussieht, zusammen mit einer sehr präzisen Anleitung, wie es zu verwenden ist, die Du aber trotzdem nicht so recht verstehst. Also gehst Du zum Finale, das absolut nicht zu übersehen ist und an dem Du vielleicht schon Dutzende Male achtlos vorbeigefahren oder -gegangen bist. Wieder etwas, das so trivial ist, aber jetzt macht dieses rätselhafte Werkzeug endlich Sinn. Jetzt kommt der heikle Moment: Du stehst auf dem Präsentierteller, schnell und muggelfrei fällt hier und heute aus. Also setzt Du das Werkzeug an, jetzt bloss nicht auffällig unauffällig in der Gegend umblicken Dein Herz schlägt schneller – und dann passiert alles auf einmal: Du hast diesen Small in der Hand, mit dem Papierlogbuch, wieder alles so trivial, so vertraut, aber Du hast gerade diese geniale mechanische Spielerei bedient, die so reibungslos funktioniert, obwohl sie schon hunderte Male benutzt wurde, Du stehst an einem vermuggelten Ort mit dem Logbuch in der Hand und die ganze Anspannung fällt ab, gefunden. Das Grinsen kommt wie von selbst Und das zurückbugsieren ist dann nur noch Formsache…
Also: Was war das Geheimnis der Voss-Margarine? Zunächst einmal hat Mystphi den Cache 1A in Schuss gehalten, solange es eben ging, das alleine hebt den Cache schon über den Durchschnitt. Es war diese Kombination einer urbaner Location mit dieser besonderen Mechanik für die Finaldose, die zudem an einem vermuggelten Ort sehr muggelsicher und zudem noch offen sichtbar für alle platziert war. Es zeichnete sich schon seit einiger Zeit ab, dass hier eines Tages Schluss sein könnte, und nun ist Gerald von uns gegangen.
Egal wie es mit Voss-Margarine weitergeht, mir bleibt nur, mich bei Gerald zu bedanken und seiner Familie alles nur erdenkliche Gute für die schwere Zeit zu wünschen, die sie gerade durchmachen müssen.