Die Vorgeschichte zur Geschichte

Die Vorgeschichte zur Geschichte

Im letzten Artikel hatte ich erwähnt, ggf. eine Historie zur Geschichte der Nachtcaches in Deutschland zu erstellen. Und ja, nun ist es soweit. Ob es klappt, weiss ich immer noch nicht, aber ich habe schon einmal angefangen ;-) Da es aber noch ein paar Tage dauern wird, bis ich die Rohdaten zusammengetragen habe, kommt hier zur Überbrückung eine Beschreibung der Vorgehensweise.

Eine erste Abschätzung

Renés Karte weist 1560 aktive Caches auf, aber wie viele Caches sind mittlerweile archiviert? Diese sind über die Webseite nicht aufzuspüren und Archivseiten gibt es nicht mehr. In erster Näherung nahm ich die Übersicht für Nachtcaches in Schleswig-Holstein. Von ca. 300 Caches sind noch ca. 70 aktiv, das ergibt ein Verhältnis von 4,28:1. Rechnet man das auf Renés Liste hoch, ergeben sich 1560*4,28, also rund 6677, bin gespannt, was wirklich herauskommt, beim jetzigen Stand werden es wohl ein paar weniger werden, aber vielleicht ändert sich das noch.

Datenerfassung

Da archivierte Caches nicht suchbar sind, gehe ich über Bookmarklisten. Dazu habe ich über die jeweils beiden ältesten aktiven NCs in jedem Bundesland, die ich aus den Daten des letzten Artikels ermittelt habe, alle NC-relevanten Bookmarklisten gezogen, in der Annahme, dass diese viele archivierte Caches enthalten, ein paar  Volltreffer in Form von Listen mit archivierten NCs und von Nachtcache-Junkies mit jeweils hunderten Einträgen mit inbegriffen

Diese Listen habe ich in Pocket Queries umgewandelt. Da man bei Groundspeak nur 10 PQs am Tag ziehen kann und ich 87 Listen verwende, wird der Import 9 Tage dauern, von denen schon 4 herum sind. Immer wenn ein Schwung von PQs fertig ist, wird er über GSAK importiert. Deswegen auch PQs und nicht die Listen, da man mit GSAK mehrere Pocket Queries gleichzeitig herunterladen kann, was viel praktischer ist.

Bereinigung

Nach den ersten Imports schaute ich mir die Caches an, das Ergebnis war :???: In der Datenbank tummelten sich auch Caches rund ums Thema “Nacht”. Ganz offenbar gibt es da draußen verschiedene Ansichten darüber, was ein Nachtcache ist, einige nehmen in ihre Bookmarklisten Caches auf, die sie nachts besucht haben, andere eben auch besagte Mysteries und viele Caches sind wohl auch über automatisierte Suchen auf den Listen gelandet, zum Beispiel, weil sie die Worte “Nacht”, “Night” usw. beinhalten, sogar ein paar Earthcaches haben es auf die Listen geschafft…

Nun heisst es also, die Caches zu filtern. Zunächst einmal über die Attribute:

  • Caches, die das Attribut “Night Cache” haben, werden als Nachtcache eingestuft
  • Caches, die das Attribut “Recommended at night” haben, auch
  • Caches, bei denen “Available at all times” explizit gesetzt ist, sind per Definition keine Nachtcaches und fliegen raus
  • ebenso die, die “Not recommended at night” gesetzt haben

Wie man leicht sieht, vertraut die Einstufung darauf, dass die Owner die entsprechenden Attribute richtig gesetzt haben, so dass es eine gewisse Unsicherheit gibt. Hier habe ich – zugegebenermaßen willkürlich –  die akzeptable Fehlertoleranz auf 5% fesgesetzt, das heisst, dass von jeweils 100 Caches auf meiner Liste 95 mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch wirklichNachtcaches sein werden. Oder anders herum gesagt:

Jetzt kommt ein Wortfilter zum Einsatz, der über alle Caches läuft, die noch nicht eindeutig als NC ausgewiesen waren und keine Mysteries sind. Der Filter sucht nach Schlüsselworten im Cachenamen und der Beschreibung, also Nachtcache, Nightcache, (NC) usw. Dabei habe ich gelernt: Aha, es gibt auch Nacht-Tradis. Kann man drüber diskutieren, aber die wurden von den jeweiligen Ownern explizit als Nachtcache gelegt. Bei den Mysteries gibt es eine erkleckliche Anzahl an NC-Boni, aber eben auch viele Rätsel mit irgendeinem Bezug zur Nacht, hier zeichnet sich ab, dass “Handarbeit” nötig sein wird.

Das ganze Verfahren habe ich in ein Skript gepackt, das beliebig oft – also zB nach einem neuen PQ-Import – ausgeführt werden kann. Am Ende eines Durchlaufes wird ein Report generiert, der die Fehlerquote ausweist – also alle Caches, die nicht eindeutig als Nachtcache erkannt wurden, aber auch noch nicht weggefiltert sind – und alle stehengebliebenen Listingtexte samt Titel und GC-Code anzeigt. Anhand diese werden die Caches dann so lange einer Sperr- oder Positivliste zugeordnet, ggf. neu gefundene Schlüsselwörter abgespeichert und das Skript erneut gestartet, bis die Fehlerquote unter 5% liegt.

Fazit

In der Tat muss hier einiges an Aufwand getrieben werden, um eine größtenteils korrekte Liste zu erzeugen, und ob das Ergebnis am Ende auch plausibel ist, vermag ich immer noch nicht zu sagen, aber es ist für mich eben eine spannende Herausforderung, mal so richtig tief in der Geo-Vergangenheit zu graben, also gewissermaßen Geo-Archäologie zu betreiben :-)

In diesem Sinne: Bis bald im Wald oder hier und happy hunting!

3 Gedanken zu „Die Vorgeschichte zur Geschichte

  1. Hatte mal auf meine NC Done Liste gesschaut und dann erschrechkt festgestellt, wie viele schon weg sind. Leider kommen wegen der Auflagen beim legen eines NCs nicht mehr viele neu hier raus.

    Danke für Deine Berichte.

    Gruß Dirk (Mbone204)

    Meine NC Done Liste https://coord.info/BM258D3

  2. Bei Project GC kann man gezielt auch archivierte Caches suchen, da hilf z.B. das Tool Kartenvergleich. Man kann eigene Filter anlegen (z.B. Attribute etc.) und auch einen Filter setzen das archivierte Caches angezeigt werden.

  3. Naja, gc366e9 Islas de la munecas ist ein Tradi und da finde ich das Attribut Nachtcache mehr als richtig! Natürlich geht ein besuch auch am Tag, aber es macht den Besuch des caches erst vollständig!

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