Wie sag ich’s ihnen
Durch die Krise hat sich das Cacheverhalten verändert und auch ein Schwung Neucacher ist mit dazugekommen. Nun ist es ja so, dass niemand perfekt ist und wir nicht alle von Anfang alles richtig gemacht haben. Und natürlich kann man vieles falsch machen. Eine Auswahl:
- die Dose an den Koordinaten eines Mysterys suchen
- an einem virtuellen Trailhead nach dem Final suchen
- NM bei Nichtfund loggen
- Dose nicht vor Ort loggen
- Deaktivierte Dose loggen
Bitte? Deaktivierte Dose loggen, ist das falsch? Eigentlich™ nicht. Wenn die Dose vor Ort ist und ein beschreibbares Logbuch enthält, kann man sie loggen. Eigentlich. Nun begab es sich auf meiner Watchlist, dass ich für einen Cache eines Owners, der unter Loglöschandrohung seine Caches coronabedingt deaktiviert hatte, einen ganzen Schwung an Fundlogs bekam, immer wieder denselben Logtext am selben Cache, der beim Aufruf auch schon gelöscht war. Hier war der Owner offenbar konsequent beim Umsetzen seiner Drohung. Er selbst hingegen geht übrigens nach wie vor regelmäßig Cachen, passt irgendwie nicht zusammen Geocacher sind nun einmal ein sonderbares Völkchen
In diesem Fall hatte der Owner eine eigene Auffassung der Guidelines, die schlicht und ergreifend falsch ist, kommt also auch bei erfahrenen Cachers vor. Wie aber verhält es sich mit Neucachern, die das Spiel, seine Regeln und Gepflogenheiten nicht kennen? Die beispielsweise die Dose nicht vor Ort loggen?
Ja, auch das kommt vor. Bei Altcachern läuft das unter Statistikoptimierung, bei Newbies ist es Unkenntnis. So einen Fall hatte ich letzte Woche. Ein Neucacher mit einer einstelligen Fundzahl loggte bei einer meiner Typ-III-Letterboxen ein automatisches Live-Fundlog, was ich dann doch merkwürdig fand, weil sich mit dieser LBH auch durchaus erfahrene Cacher schwertun.
Da am nächsten Tag ein recht alarmierendes Fundlog bei einem anderen Cache in diesem Waldstück eintrudelte(Forstarbeiten am GZ), machte ich mich dann doch auf zur Cachekontrolle. Bei der Gelegenheit tat ich dann etwas, was ich eigentlich nicht tue, nämlich das Logbuch zu kontrollieren. In der Tat fehlte hier der Eintrag. Normalerweise ein klarer Fall: Kommentarlos löschen. Da es sich hier aber um einen Neucacher handelte, wollte ich ihn nicht gleich verschrecken, sondern schrieb ihm eine Mail:
Hallo XXX,
Du hast meinen Geocache “XXX” geloggt, ohne dass Du
vor Ort im Logbuch stehst. Beim Geocaching muss man sich vor Ort im
Logbuch des Geocaches eintragen, bevor man den Fund online eintragen kann.
Eine Kurzanleitung zum Geocachen findest Du hier:
https://www.cachewiki.de/wiki/Geocaches_finden
Wie man einen Cache loggt, findest Du hier
https://www.cachewiki.de/wiki/Logtypen
und hier
https://www.cachewiki.de/wiki/Log
beschrieben. (…)
Im Wesentlichen habe ich ihn also auf das Cachewiki aufmerksam gemacht, das – anders als bspw. Facebook – ein sehr guter Anlaufpunkt für Neucacher ist und alle notwendigen Informationen enthält, um mit dem Cachen loslegen zu können. Etwas ähnliches dachte sich auch Palk, der dankenswerterweise eine Kurzanleitung für Neucacher veröffentlichte, die die wichtigsten Informationen gebündelt enthält und aufs Cachewiki verlinkt.
Wenn Ihr also als Owner ein falsches Verhalten von Neucachern bemerkt: Drescht nicht gleich mit der verbalen Keule auf ihn ein, sondern erklärt ihm kurz, wie “es” richtig gemacht wird. Denn ein paar mehr Cacher, die unsere Begeisterung für die Dosensuche teilen und vielleicht irgendwann einmal neue, tolle Caches auslegen, schaden unserem Hobby bestimmt nicht
In diesem Sinne, bis bald im Wald und happy hunting!
Ein Gedanke zu „Wie sag ich’s ihnen“
Wirklich gut beschrieben. Ich muss sagen, bin zwar seit ein paar Jahren schon dabei, aber eben nicht regelmäßig. Habe gerade mal 300 Funde. Ich selbst sehe es eben als eine Art von Sport an, und kein Marathon. Deswegen weiß ich selbst so manche Informationen nicht.
Aber ja, selbst ich, mit 300 Funden, wurde schon “doof” angemacht, warum ich das nicht wüsste. Speziell Mysterys, woran ich mich heute (aus Angst) immer noch nicht ran traue. Statt einfach einen tollen Hinweis zugeben, wo man Informationen nachlesen könnte, wurde ich regelrecht fertig gemacht. “Ich sei es nicht würdig, ein Cacher mit 300 Funden zu sein, wenn er das einfache Alphabet nicht kann”, war unter anderem eine Aussage gewesen. Ja, es hat mir da den Spaß am Caches genommen und braucht fast ein halbes Jahr, bis ich die Liebe dazu wieder gefunden habe.
Deswegen auch mein Anliegen an die Cacher hier, die nun auch meinen Kommentar lesen: Nobody is perfect. Wenn nicht nur ein Neuling, sondern auch ein Cacher mit mehreren Funden euch etwas fragt, kommt nicht immer so blöd rüber. Wir sind keine Konkurrenten, sondern eigentlich mehr ein Team. Wir sollten uns gegenseitig immer behilflich sein, auch wenn man sprichwörtlich “auf dem Schlauch steht”.
Meine Frage nun an dich: Hast dich der Neuling auf deine Mail nochmal gemeldet? Hat er sich bedankt und so? Das würde mich echt mal interessieren.
Bleibe gesund und liebe Grüße aus Unterfranken. Der Weltenspatz Shelly
Kommentare sind geschlossen.