Urban- vs Geocaching

Urban- vs Geocaching

Könnt Ihr Euch noch an einen richtig tollen Stadtcache erinnern? Oder habt Ihr einen Stadtcache in richtig mieser Erinnerung? Es ist natürlich nicht schwer, einen schlechten Cache zu legen,da draußen erwarten uns zehntausende Beipiele ;-) Einen schlechten Stadtcache zu legen ist allerdings noch eine Spur einfacher als einen schlechten Cache im Umland. Wieso ist das eigentlich so? In der Stadt, oder allgemeiner in besiedeltem Gelände gibt es natürlich eines: Muggels. Und zwar dauerhaft dort lebende Muggels, die durchaus einmal mißtrauisch werden können, wenn vor ihrem Fenster von einem Tag auf den anderen immer wieder neue fremde Menschen auftauchen, denn sie wissen nicht, dass da ein neuer Cache liegt. Leider gibt es immer wieder Cacher, die aus Gründen, die mir nicht ganz klar sind, Caches in Wohngebieten auslegen. Diese dürften in den allermeisten Fällen (Ausnahmen wird es sicherlich geben) einfach schlecht sein. Natürlich kann sich ein zukünftiger Neuowner auch dazu entscheiden, einen Cache im eher öffentlichen Raum auszulegen, also beispielsweise in Parks, am Marktplatz oder am Hafen. Aber ist das wirklich besser?

Nicht zwangsläufig. Das geht genau dann schief, wenn die Mechanismen des normalen Geocachens auf Stadtcaches angewandt werden: Es fällt in der Stadt sogar viel eher auf, wenn plötzlich im Stadtpark ein Trampelpfad ins Gebüsch entsteht, sich immer wieder Menschen an einer Bank oder einem Handlauf zu schaffen machen. Es gibt sicherlich Cacher, die solche Caches geil finden, Muggels verunsichern, nächtens mit der Taschenlampe durchs Wohngebiet zu tingeln oder mal ganz easy eine Pissecke durchsuchen.
Es gibt aber auch Cacher, die das weniger prickelnd finden und Stadtcaches meiden, es sei denn…

…es sei denn, dass es sich um richtige Urbancaches handelt :-)
Einen Stadtcache zu legen ist eigentlich nicht schwer, Du als Owner musst eigentlich nur drei Dinge im Hinterkopf behalten:

  1. Nimm ein urbanes Versteck
    Das Teil hinter den einzigen Busch in 50 Meter Umkreis zu werfen ist eine denkbar schlechte Idee. Du bist in der Stadt, also nimm ein Versteck, bei dem die Sucher sich nicht in irgendwelche
    Ecken schlagen oder Gebäude befummeln müssen. Es sollte so eindeutig sein, dass Otto Normalcacher es sofort identifizieren und unauffällig suchen kann. Zum Beispiel magnetisch unter dem oben genannten Handlauf. Aber nur dann, wenn der Handlauf das einzig mögliche Versteck in zehn Metern Umkreis darstellt. Kurz gesagt: Der Cache sollte sich nahtlos ins Stadtbild einfügen. Ein Stein in einer Ecke, unter dem ein Petling liegt, funktioniert in der Haupteinkaufsstraße nur sehr bedingt.
  2. Gebe einen Hint
    Egal wie eindeutig das Versteck ist, präziser: egal für wie eindeutig Du das Versteck hältst, irgendwer wird auf eine andere Idee kommen. Ein eindeutiger Hint tut niemanden weh, kann aber die Lebensdauer des Caches erhöhen und Nerven schonen.
    Wer als Owner meint, dass die Suche nicht zu einfach sein darf, hat den Sinn des Geocachens nicht verstanden und kann ja stattdessen Munzees an die unmöglichsten Stellen pappen.
    Wie immer können lustige Hinweise wie qnf jäer mh rvasnpu ;-) oder avpug abrgvt zwar den Einen oder Anderen Cacher erheitern. Man kann es aber auch einfach bleiben lassen :-)
  3. Keep it simple
    Idealerweise können die Cacher den Cache im Vorbeigehen ergreifen. Oder einmal kurz innehalten, den Cache ertasten, greifen und weitergehen.

Einer der besten urbanen Caches, die ich je gemacht habe, liegt am Rande eines sehr belebten Platzes in einer europäischen Großstadt. Es handelt sich um eine magnetische Filmdose, die unter einem der besagten Handläufe angepappt ist. Der Hint lautet sinngemäß “Rollstuhlfahrer sind im Vorteil”, was das Versteck perfekt beschreibt. Die Suche besteht darin, einmal im Vorbeigehen zuzugreifen, ein paar Meter weiter weg zu loggen und wieder am Handlauf vorbeizugehen. Als Waldcache hätte ich sowas links liegen lassen, eine Filmdose irgendwo im Wald – nein danke ;-) In derselben Stadt lag übrigenms unter anderem auch ein Cache an einem Denkmal auf einer Verkehrsinsel, der regelmäßig gemuggelt wurde – es war wohl einfach zu auffällig, dass da immer wieder Leute über die Straße liefen und das Denknmal inspizierten.

Die Oberliga der Stadtcaches wird übrigens überwiegend aus Caches gebildet, die offen im Stadtbild platziert sind und bei denen die Suche bewusst offen stattfinden muss, man also gar keine Gelegenheit hat, sich auffällig unauffällig zu verhalten, Voss-Margarine ist und bleibt da das Paradebeispiel.

In diesem Sinne: Bis bald irgendwo und happy hunting!

Ein Gedanke zu „Urban- vs Geocaching

  1. Schönes Thema, da gibt es bestimmt viele Sichtweisen und Meinungen.
    Was mich angeht bevorzuge ich auch das Geocaching in der “Prärie”, aber wenn urbane Caches gut gemacht sind (einige mögliche Kriterien hast du ja erwähnt), suche ich diese auch gern.
    Voss-Margarine ist sicher bzgl. der technischen Umsetzung und des “PAL-Effektes” ganz weit vorn, aber in Wolfsburg gab es auch mal einen Owner (er ist mittlerweile nicht mehr vor Ort), der sehr feine urbane Caches legen konnte. Leider sind inzwischen die meisten davon archiviert.

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