Sinn und Unsinn von Auditlogs
Neulich las ich einen interessanten Beitrag der Blümchen über das Audit-Log, der mich dann doch etwas erstaunt hat. Dass die Existenz der Audit-Logs noch nicht allgemein bekannt ist, war mir neu. Sicherlich kann man über den Sinn und Unsinn dieser Logs geteilter Ansicht sein, aber zwei Dinge stehen für mich fest: Das Auditlogbuch verhindert keinen Vandalismus. Wer als Cacher einen Cache kaputtmachen will(so ziemlich unterste Schublade im Sozialverhalten), lässt sich weder vom PMO-Status noch vom damit verbundenen Audit-Log abhalten. Und zur Besucherregulierung taugt PMO gar nichts, eine Jahresmitgliedschaft bei GS kostet weniger als eine Tankfüllung und bietet einen echten Mehrwert, so dass praktisch alle Cacher, die das Hobby ernsthaft und regelmäßig betreiben, PMs sind. Auditlogs können sogar Ärger bereiten: Eben wenn, wie von den Blümchen beschrieben, ein Cacher das Listing sehr häufig aufruft und gleichzeitig immer wieder Probleme am Cache auftreten, dann ist es leicht, eins und eins zusammenzuzählen. Ob das dann aber auch stimmt, ist eine andere Frage. Es kann viele Gründe geben, ein Listing aufzurufen, sich an den Reaktionen auf begangene Zerstörungen zu ergötzen, gehört wohl nicht dazu Zudem sind PMs sich in der Regel der Existenz von Auditlogs bewusst. Wer also Böses im Schilde führt, wird sich hüten, im Auditlog “Spuren” zu hinterlassen. Und das ist auch recht einfach möglich: Zunächst einmal kann ein Owner nur sehen, wieviele Cacher den Cache auf der Watchlist haben, aber nicht, welche Cacher das sind. Wer also einen Cache beobachtet, wird über alle Logs informiert, auch kann man die allseits beliebten Foundlog, Log folgt durch direkten Aufruf des Loglinks(der in der Notificationmail angegeben ist) später darauf prüfen, ob das Log wirklich folgte. Und Änderungen am Listing? Dafür gibt es unter anderem GSAK. Sobald ein Cache in der Datenbank ist, kann man ihn einfach über die Refreshfunktion aktualisieren und bekommt das aktualisierte Listing mitsamt der letzten Logs angezeigt, und zwar ohne dass man im Auditlog auftaucht. Probiert es einmal selbst aus: Editiert einen Eurer PMO-Caches, ruft das Auditlog auf und setzt in Eurem Browser ein Bookmark auf das Auditlog. Wartet dann einen Tag und aktualisiert den Cache in GSAK:
Ruft dann das Auditlog auf, der Refresh wird dort nicht vermerkt.
Und wenn wir schon einmal dabei sind: Warum eigentlich PMO? Zur Regulierung von Besucherzahlen taugt dieser Status nicht, ein PMO-Powertrail wird nicht wirklich weniger Besucher haben als ein “normaler” Powertrail. Und loggen kann einen PMO-Cache jeder, das ist Groundspeak bekannt und wird zumindest toleriert, vermutlich ist es sogar erwünscht. Ich habe meine aufwendigeren Dosen als PMO angelegt, einfach um zu sehen, wie oft das Listing aufgerufen wird, die meisten Cacher gehen ja doch über die Webseite und werden vermerkt. Wenn ein Listing häufig von verschiedenen Cachern aufgerufen wird und keine Logs hereinkommen, kann das schon ein Anzeichen für Probleme sein, das Ausbleiben von DNF- und NM-Logs heisst ja nicht, dass es keine Nichtfunde oder Probleme gibt. Gerade bei Dosen, die etwas mehr Aufwand erfordern, schämen sich ja viele Cacher dafür, nicht erfolgreich gewesen zu sein. Und bei Nulldosen am Straßenrand ist es ihnen sowieso egal, einen Grund, keinen DNF zu loggen, kann man sich immer ausdenken. Und wenn das Listing über einen längeren Zeitraum nicht mehr aufgerufen wird, ist das Interesse der Community an dem Cache einfach nicht mehr gegeben, die Locals waren alle da, die Geotouris spricht er nicht an. Daraus folgt dann, dass auch das Wartungsintervall verlängert werden kann oder die Dose nach einer gewissen Frist – ich setze da ein Jahr an – ohne Log eingesammelt werden kann.
In diesem Sinne: Bis bald im Auditlog und happy hunting!
6 Gedanken zu „Sinn und Unsinn von Auditlogs“
Dass es Audit-Logs gibt, ist mir tatsächlich neu. (Habe nur eine normale Dose im Wald liegen.) So kann ich nachvollziehen, warum so viele Owner hier in der Gegend ihre Caches als PMO verstecken. Die simd wohl neugierig.
Wie ist das, wenn ich meinen Cache in einen PMO Cache umwandeln würde, würde ich dann sehen, wer das Listing vor der Umwandlung aufgerufen hat? Sammelt GS solche Daten? Das fände ich irgendwie gruselig.
Über den Artikel hatte ich mich auch gewundert. Wer so mutwillig und geplant eine Dose zerstört wird sich davor hüten, dauernd das Listing aufzurufen. Und selbst wenn. Was dann? Anzeigen? Man hat doch weder einen echten Namen noch einen Beweis. Den Saboteur mit der Verachtung der GC-Gemeinde bestrafen wird auch nichts bringen. Selbst wenn er Kontakte in der Gemeinschaft pflegt wird er sich doch einfach rausreden können. “Das war ich nicht. Ich würd wohl kaum dann noch das Listing aufrufen…”
Das selbe hatte man doch schon bei loggen. Ich will nicht wissen wie viele etwas kaputt gemacht haben und dann einfach ohne weiteren Kommentar loggten. Immer im Hinterkopf das wohl kaum jemand glaubt man wäre so blöd und würde dann noch loggen. Quasi ein Doppelbluff.
Zum PM-Only: Am häufigsten höre ich von Ownern sie wollten damit die Grobmotoriker und ähnliches von ihren sensiblen Dosen fernhalten. Da ich die “Grobmotoriker” aber als schlichtes Schwarzweiß denken abtue, glaube ich nicht daran. Ich sehe die Eile als größeres Problem an als die Motorik. Statistiker haben viele Vorteile als PM. Ich will damit nicht sagen Statistiker machen Dosen kaputt oder es sie seien ständig in Eile aber auf einem 20 Dosen Tag passiert sowas eher als auf dem Sonntagsspaziergang. Das die Dosen also sicherer sind wage ich stark zu bezweifeln. Außerdem könnte selbst das Fabelwesen Grobmotoriker 30 € im jahr aufbringen.
Warum trotzdem so viele PM Dosen da draußen liegen und es oft nur ein Mikro unter der Bank ist weiß ich auch nicht. Aber ohne PM sähe bei uns die Umgebung karg aus. Letztlich profitiert zumindest Groundspeak wenn schon sonst niemand.
Ich war erstaunt, dass der Audit-Log so wenigen bekannt ist… Allerdings taugt der Audit-Log zu gar nichts. Es kann ja auch sein, dass der Geocacher nur deshalb das Listing 40x aufgerufen hat, weil er sehen will wer von seinen Bekannten bereits geloggt hat oder schlicht den Owner ärgern will.
Ich habe vor langer Zeit bei einem D5-PMonly-Mystery den GC-Code direkt aus der Publish-Mail in GSAK eingelesen. Als ich den Cache loggte, wollte der Owner wissen von wem ich die Koords erhalten hätte, weil ich nicht im Audit-Log stehen würde…
Meine beiden OConly haben ihren letzten Log aus 2015 und auch meine GC-Caches werden nicht mehr all zu häufig geloggt. Somit verringert sich die Wartungshäufigkeit, aber deshalb gleich archivieren? Es kommen doch immer wieder Neucacher dazu, Cacher ändern oder vergrössern die Homezone und dann wird der Geocache wieder gesucht und gefunden.
Wenn man sich etwas mit der Thematik beschäftigt, findet man schnell heraus wie ein BM an PMonly-Koords kommt und diese auch online loggen kann. Wenn es dann noch eine Filmdose an einer Parkbank ist, frage ich mich doppelt über die Sinnhaftigkeit von PMonly.
Mein einziger PMonly ist eine Lockpicking-Muni-Box und die ist nur deshalb ein PMonly, weil ich nicht möchte, dass jeder Neucacher unbedarft an die Box geht und mir den Verschluss verbiegt; das machen die PMs schon mehr als genügend.
Ich seh das Auditlog rein als Befriedigung meiner Neugierde. Wer hat meinen Cache angeschaut, wer vielleicht öfter (= ist am rätseln)? Ich würde nie aus den Aufrufen im Log auf Besuche schließen. Alles andere ist in meinen Augen Paranoia.
Der PMO-Status taugt nicht zur Besucherregulierung, das sehe ich genauso. Wer die Besucherzahl bei einem Cache einschränken möchte, muss einfach nur einen Multi mit mehr als zwei oder drei Stationen legen. Das ist in der Regel sehr effektiv gegen viele Besucher
Den zweiten Teil des letzten Satzes sehe ich jedoch anders. Ich finde Caches, die seit längerer Zeit (ein Jahr oder noch länger) nicht mehr gefunden wurden, ziemlich interessant. Daher würde ich auch eigene Dosen, die lange nicht geloggt wurden, nicht einsammeln. Natürlich vorausgesetzt, dass alles intakt ist.
Beste Grüße
Röbü
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