Der geheime Weltrekord
Am Samstag war es soweit, der Geocaching-Weltrekord sollte gebrochen werden, leider hat es nicht geklappt. Groundspeak war auf Nummer sicher gegangen, neben den bei Souvenirtagen üblichen Gummievents wurden dieses Mal auch Adventure Labs mit in die Wertung aufgenommen. Dazu gab’s dann noch einen Locationless mit sehr niedrigschwelliger Logbedingung. Beste Voraussetzungen also. Im Endeffekt waren am Samstag weltweit(!) weniger Geocacher unterwegs als Besucher beim Konzert von Helene Fischer in München. Darüber, woran es gehapert hat, kann nur gemutmaßt werden.
Ich denke, dass das Hauptproblem in der Kommunikation lag. Viele Cacher haben überhaupt nichts von dem Rekordversuch mitbekommen, auch der Locationless, immerhin eine Rarität und ein Garant für ein zeitlich passendes Fundlog, ist längst nicht allen Cachern bekannt. Angekündigt wurde die Aktion ja, im Blog und im Newsletter, vielleicht auch in der App. Aber eben nicht auf der Homepage(oder ich habe es dort übersehen, was auf das selbe hinausläuft). Dazu haben sich einige vielleicht auch gefragt, was die ganze Aktion soll, Souvenirs gibt’s sowieso alle naselang und einen Wettstreit zwischen den Plattformen gibt’s auch nicht.
Anstatt Benchmarks über Logs und ausgeschüttete Souvenirs im Auge zu behalten, wäre es vielleicht sinnvoll, mal ein, zwei oder viele Dinge voranzubringen, die etwas mit Geocaching zu tun haben, denn da gibt es einiges zu tun:
- Das mit großem Trara vor geraumer Zeit eingeführte Feature “Logs bewerten” ist nach wie vor nicht in der App verfügbar, damit ist es mehr oder weniger nutzlos.
- Auch ist es nicht möglich, über die App einen Cache einzureichen, dafür muss man wieder auf die Webseite.
- Diese wiederum kann in einer Zeit, in der jedes popelige Geoblog eine mobilfähige Ansicht hat, Cachelistings immer noch nicht vernünftig auf Mobilgeräten anzeigen, und das bei einem Spiel, das draußen stattfindet.
- Die Adventure Labs werden immer noch nicht auf der Webseite dargestellt, was bei der Tourenplanung enorm hilfreich wäre.
- In der Lab-App wiederum werden keine Caches dargestellt, dafür aber in der offiziellen Geocaching-App die Lab Caches
- Bei den Adventure Labs passiert auch nichts, alle Lab Caches sind im Prinzip gleich aufgebaut, ohne Variationsmöglichkeiten.
Kurz gesagt: Es wird vieles angefangen, aber nicht fortgeführt. Klar kann man erst einmal gucken, wie ein Feature performt, bevor man es weiterentwickelt. Aber dann muss man es auch weiterentwickeln oder halt wieder ausbauen, aber bitte nicht halbfertig stehenlassen.
Was auch cool wäre: Wenn die Owner guter Caches irgendwie gefördert würden(wie immer man gute Caches auch definiert und wie die Förderung auch aussehen mag), ein weiteres Knibbelbildchen ist zwar eine nette Geste, aber geht doch bestimmt mehr
In diesem Sinne: Bis bald im Wald und Happy Hunting!
5 Gedanken zu „Der geheime Weltrekord“
Ich glaube, dass der Weltrekordversuch auch einfach Groundspeak als Bestandsaufnahme der aktiven Cacher*Innen diente. Das Nichterreichen des Weltrekords könnte auch ein Hinweis auf eine schwindene Anzahl von Geocacher*Innen sein. Die im Artikel aufgeführten Faktoren sind sicher auch ein Teil der Ursache. Daneben könnte ich mir auch vorstellen, dass von Groundspeak zu wenig Nutzerwünsche aktiv erfragt und umgesetzt werden. Dazu zählt unter anderem auch für mich die ewig gewünschte Cachegröße “Nano”. Diese wird von Groundspeak konsequent ignoriert wird.
Nichtsdestotrotz liebe ich auch nach über 10 Jahren dieses Hobby.
Den Weltrekord nicht geknackt? Dramatisch!
Dieser Weltrekord wäre doch eh nichts wert, dann kann man ja auch einen Weltrekord vergeben an das Land in dem die meisten Deutschen leben.
Insgesammt bleibt für mich zu hoffen das sich die Zahl der Cacher wieder normalisiert und die Hobbyspringer, durch Corona gekommen, weiterziehen zum nächsten Hype.
Vielleicht geht geht dem HQ auch mal ein Licht auf das man sich mehr um die “Bestandskunden” kümmert, und nicht immer nur mehr Neulinge anlockt.
Du hast vollkommen Recht mit deinen Punkten, es wird vieles angerissen und bleibt unvollendet liegen. Gerade die Labs bieten ja einiges an Potenzial. Aber leider Fehlanzeige, einfach wieder nur Souvenirs.
Am Anfang fand ich das auch toll aber inzwischen sind sie einfach nur beliebig. Für mich sind da eigentlich nur noch die Ländersouvenirs interessant.
Auch hast du Recht das man gerade die Owner mehr tätscheln sollte, aber die werden eher stiefmütterlich behandelt. Aber eigentlich halten die das Spiel doch interessant und am laufen.
Ich liebe diese Souvenirs, bin am Samstag, noch extra zu einem AL-Bonus gelaufen, den ich noch nicht geloggt hatte, bevor ich dann zur Arbeit gefahren bin. Das HQ hatte ja ein Souvenir versprochen und ein weiteres wenn der Rekord gebrochen wird, was ja dann nicht gekappt hat.
Kein Weltrekord, ist auch kein Weltuntergang! Das Souvenir gibt es trotzdem. Da ist das HQ genauso inkonsequent wie viele Geocacher! Keine Dose da, kein Logbuch vorhanden, geloggt wird online trotzdem. Verrückte Geocachingwelt! Keiner gibt gerne zu etwas nicht erreicht zu haben! Aber man sollte doch dazu stehen. Erstaunlich ist auch, dass das Souvenir an sich nicht verändert wurde! Nur der Text dazu verrät, dass es bei dem Versuch geblieben ist. Ich glaube ich verstecke mal keine Dose, sondern ein Souvenir! Hab mich bis jetzt immer gefragt wozu diese Funktion gut ist. Jetzt kann ich sie mal gebrauchen.
Ach ja, wenn man eine Dose nicht gefunden hat kann man natürlich online loggen, der Logtyp ist dann allerdings DNF und dies ist genauso wenig eine Schande wie ein nicht erreichter Rekord.
Eine Schande ist es allerdings, da gebe ich dir Recht, was Groundspeak anstellt um das Spiel voranzutreiben. Es wird alles verschlimmbessert. So zum Beispiel die Cachelisten. Wenn mir ein Cache von einem Owner besonders gut gefallen hat, dann habe ich schon mal gerne nach den anderen Caches von ihm geschaut. Die alten Listen hatten dann alle relevanten Informationen auf einem Blick, Name, D/T-Wertung, Größe, Entfernung usw. Selbst ein Wartungsymbol war vorhanden wenn ein NM geloggt wurde. Heute sind die neuen Listen völlig unbrauchbar da nur ein Wert angezeigt werden kann und somit die Liste wenig aussagekräftig ist. Dies erschwert das Suchen nach weiteren guten Caches erheblich. Die Liste der Verschimmbesserungen kann man unendlich fortsetzen. Warum gibt es jetzt ein Attribut für Powertrails aber keins für thematische Cachereihen? Da werden nur die Statistiker bedient. Was macht das HQ um wieder mehr Qualität zu bekommen? Ja stimmt da gab es mal ein Newsletter!
Und noch etwas brennt mir unter den Nägeln: Wieso traut mir Groundspeak nicht zu die zeitliche Länge meines AL einzuschätzen? Ständig bekomme ich böse Logs, da keiner (die auf dem Sofa ausgenommen) die 8 km in 31-45 min schafft. Habe ca. eine Stunde gesucht, wo ich die Zeit einstellen kann, bis ich herausgefunden habe das sie generiert wird. Ins Listing kann ich es auch nicht noch hinzufügen, da die Zeichenzahl sehr begrenzt ist und ich meinen eigentlichen Text schon kürzen musste.
Der verpasste Rekord soll da doch eine Warnung sein, wir brauchen mehr Qualität, auf der Website, in der App und natürlich auch draußen. Für das “Draußen” sind allerdings wir Cacher verantwortlich.
Es werden fast keine (findbaren) Caches mehr versteckt.
Wer wenigstens ab und zu einen Cache finden will, muß sparsam mit den verfügbaren Caches umgehen. Das mag regional verschieden sein aber ich beschränke mich momentan auf ca. einen Cache pro Monat, damit ich nicht irgendwann keine Caches mehr suchen kann.
Mit drei Caches, darunter dem CITO-Locatioless, war ich schon recht “verschwenderisch”, wollte aber mithelfen, den Rekord zu brechen.
Dazu kommen die Risiken der immer noch “laufenden” COVID-19-Pandemie, die das Geocaching weder einfacher noch angenehmer machen.
Was meinst du mit “Es werden fast keine (findbaren) Caches mehr versteckt.” ?
Rästel/Cache zu schwer? Final zu schwer zu erreichen? Oder kommt wirklich selten was neues raus?
Bei uns kommt eigentlich immer mal was neues raus und ich habe auch noch genug Altlasten im Umkreis, aber ich wohne auch in einer Großstadt.
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