Für die Dose – Ideen, wie man Geocaching wieder attraktiver machen kann

Für die Dose – Ideen, wie man Geocaching wieder attraktiver machen kann

Es ist ja nicht so, dass Groundspeak überhaupt nichts täte, um die Spieler und auch die Owner(die ja auch Spieler sind) bei Laune zu halten. Nur: reicht das in Zeiten sinkender Publishzahlen und bei einem generellen Nachlassen der Aktivitäten aus? Oder gibt es noch weitere Möglichkeiten? Ich werde hier einfach mal drei zur Diskussion stellen.Also:Wie kann man Geocaching attraktiver machen?

Die Standardantwort von Groundspeak ist bekannt: Souvenirs. Und noch mehr Souvenirs. Und schon im zweiten Jahr Souvenirs für Cacheowner und Eventhoster. Bringt nur nichts. Sicher gibt es Cacher, die die Dinger sammeln, ist ja auch gut und schön, aber animiert das die breite Masse, eine Dose auszulegen oder ein Event zu veranstalten? Da herrscht nach meiner Kenntnis breites Schweigen als Antwort auf die Frage, ob dieses Ownersouvenir jetzt deutlich mehr Caches oder Fundlogs produziert hat. Ich vermute mal, dass dem nicht so ist, der Grund fängt mit “E” an und führt zur ersten Idee:

Events auslagern

Fast immer, wenn Groundspeak irgendwelche (Souvernir-)Aktionen startet, sind Events beteiligt: Finde einen Cache oder besuche ein Event. Lege eine Dose aus oder veranstalte ein Event. Und auch beim Found-Streak zählen Events natürlich mit. Das führt dazu, dass statt Dosen Null- und Kurzevents rausgehauen respektive besucht werden, ohne Nutzen für die Community, außer halt ein Souvenir abzugreifen oder für eine handvoll Gestalten den Found-Streak am Laufen zu halten. Eine halbe Stunde in der Gegend rumstehen, fertig. Die Anzahl der Fundlogs erhöht das nicht. Und die Zahl der aktiven Dosen schon gar nicht. Also: Nehmt doch einfach die Events aus der Statistik(so wie die Waymarks) und schön müssen die Damen und Herren Eventrumsteher selber aktiv Geocaching betreiben, d.h.: Mehr neue Dosen für die Community, von denen alle was haben, voilà.

Nebenbei bemerkt hat es den Anschein, als ob die Zahl rausgehauener Events pro Owner zumindest regional seit einiger Zeit auf eins pro Woche beschränkt wird. Dass Events durchaus Problempotenzial haben, ist Groundspeak also bewusst. Eine gute Gelegenheit, sie aus der Wertung zu nehmen.

Souvenirs limitieren

Gibt es eigentlich schon ein Gehe-heute-nicht-Cachen-und-besuche-kein-Event-Souvenir? Das würde eigentlich noch fehlen. Souvenirs sind in den letzten Jahren inflationär veröffentlicht worden, ob das den gewünschten Erfolg hatte, lässt sich schwer sagen, es ist ja wirklich schwer, ein Souvenir nicht zu kriegen, wenn schon das simple Cachen am Stichtag dazu führt. Ja, ich recycle hier gerade einen meiner Posts, aber es passt gerade so gut:

Warum nicht Souvenirs an Bedingungen knüpfen, die Aufwand mit sich bringen wie “Finde in einem Jahr 100 Caches”(anstatt 100 Souvenirs rauszuhauen), “Finde Caches in 5 Ländern” oder dergleichen(ohne den Eventzusatz)? Ich weiss, diese Idee hat keine Chance in einer Zeit, in der Finde-Mich-Mysteries so gelegt werden müssen, dass die armen Sucher nicht viel mehr Schritte als unbedingt nötig tun müssen, um das Logbuch stempeln zu können. Zumal das Wehklagen der Community(oder Teilen davon) über “unmögliche” Bedingungen vorprogrammiert wäre.

Lebensdauer von Caches beschränken

Erste Gedanken dazu hat Brian vor einiger Zeit im Podcast geäußert(Transkript unter https://www.geocaching.com/blog/2022/02/episode-54-transcript/,  0:29:01.3). Das heisst nicht, dass es kommt, aber die Idee ist… interessant. In der Tat kann ein Cache ja nur einmal gefunden werden und blockiert “danach” neue Caches in der näheren Umgebung. Nur: Ist es denn förderlich, Caches eine Art von Verfallsdatum mitzugeben, sowas in der Art wie “Ein halbes Jahr nach dem letzten Fund”(als Beispiel)? Ganz klares Nein.

Das würde meiner Ansicht nach vielleicht kurzfristig einen Schwung an neuen Dosen geben(wenn die entprechenden Altdosen archiviert werden), aberauf keinen Fall langfristig die Zahl aktiver Caches erhöhen. Zumal die Statistikfreunde unter uns dann einfach ihre Leitplankendosen alle 6 Monate (oder so) archivieren und als “Reloaded” wieder auferstehen lassen würden, mit der derselben Dose natürlich. Wo da der Mehrwert(außer für die Statistik) wäre, ist mir schleierhaft. Zumal die wirklich schönen, selten besuchten Caches früher oder später wegrasiert würden. Und: Wo keiner mehr Cachen geht, legt auch keiner mehr Dosen aus, und das ist ja die Herausforderung, die sich am Horizont abzeichnet.

In diesem Sinne:

Bis bald im Wald und Happy Hunting!

 

 

4 Gedanken zu „Für die Dose – Ideen, wie man Geocaching wieder attraktiver machen kann

  1. Geocachen wieder attrraktiv machen – die Frage ist nur, für wen?

    Mein persönlicher Favorit sind die schön gestalteten, thematisch eingebetteten Multis, gerne auch als Nachtcache. Leider werden beide Spezies immer seltener.
    Stattdessen gibt es immer mehr Petlingrunden oder Einzelpetlinge. Ja, die nehme ich auch gerne mal mit, aber attrraktiv machen die das Hobby nicht.
    Wenn man vor Ort oder im Listing dann wenigstens etwas Spannendes erfährt oder etwas Schönes entdeckt, lohnt sich das – aber auch das wird immer seltener.

    Natürlich wünscht man sich als Cacher immer wieder Dosennachschub. Aber im Zweifelsfall ziehe ich zwischenzeitlich eine Wartungsrunde bei einem meiner Multis einer 08/15-Dose irgendwo im Nirgendwo vor.

    Und bei einem Gespräch mit unserem Förster kamen wir beide zu dem Schluss: Am wenigsten wird der Wald von Geocachern betreten, wenn dort ein (alter) Mehrstationenmulti über mehrere Kilometer liegt. ;-) Ein besserer “Schutz” vor Cacherherden und neuen Petlingrunden gibt es nicht.
    Selbst ein Cache mit 81% Favoritenquote, der gerade einmal 2,5 Jahre ist, wird nur noch 17 Mal im Jahr besucht, bei anderen Multis ist das auch so oder es sind noch weniger Besuche pro Jahr. Und selbst eine Nennung auf bettercacher.de sorgt nicht einmal für 10 Logs pro Jahr….

    Da stellt sich natürlich die Frage, wieso man in das Erstellen von Listings und das Basteln von Stationen viele Stunden und viele Euros investieren sollte, wenn selbst die Community solche Caches meidet. Und wenn dann noch Stationen oder Dosen (trotz Legeerlaubnis) verschwinden oder beschädigt werden und man (teuren) Ersatz besorgen muss, dann muss man schon ein bisschen “bekloppt” sein.

    Zudem ist es teilweise auch ein großer Zeitaufwand, Genehmigungen selbst für simple Dosen am Wegesrand zu bekommen, wenn man an den Falschen gerät. Da ist es klar, dass dann lieber ein Labcache erstellt wird oder ein Petling ohne Genehmigung in die Landschaft geworfen wird. Wenn er weg ist, ist er eben weg….

    Wie kann man das Geocachen attraktiver machen?
    – Anderes Bewertungsystem wie z.B. GC Vote oder Vote GC etablieren
    – Mehr Anerkennung für die Owner von gut bewerteten Caches (mit vielen Favos), z.B. durch Erlassen der Premiumgebühr
    – Für den Gummipunktesammler: Jede Station eines Multi zählt einen Fund, ähnlich wie beim Labcache. Nachteil: dann werden Multis plötzlich wieder attraktiv und der Wartungsaufwand steigt….
    – Wherigos unterstützen und weiterentwickeln, Webseite und Builder moderniseren
    – Kein Konkurrenzkampf mehr von GC gegenüber OC

    Einen Cache nach einer definierten Zeit ins Archiv befördern? Dann sterben die aufwändigeren Multis schnell komplett aus, ich würde mir die Arbeit dann nicht mehr machen.
    Da halte ich es eher für sinnvoll, über die Favoritenquote zu gehen. Bleibt die bei 0 oder unter 1%, dann kann der Cache gerne nach 2 Jahren zugemacht werden, scheinbar ist er ja nicht so interessant. Nur muss dann sichergestellt sein, dass die Dose auch eingesammelt wird, was bei Zwangsarchivierungen oft nicht der Fall ist – ein zweischneidiges Schwert.

    Auf der anderen Seite ist es auch so: je weniger populär das Geocachen ist, desto weniger “Konflikte” gibt es potentiell und man gehört so zu einer raren Spezies… ;-)

    In diesem Sinne: bis bald im Wald und Happy hunting

    Udo

  2. Also Geocaching ist m.Es schlicht rausgehen und Dosen finden. Und dabei/davor/danach irgendwas zu erleben, zu erfahren, neue (oder alte :) ) Dinge und Orte zu sehen und schlauer (oder unterhaltener) wieder heimzukommen.

    MEHR brauchts da nicht.

    Wem das nicht genügt, ist vielleicht beim Hobby (oder der Art, wie er/sie das angeht) sogar falsch – und das kann dann kein Gedöns von GS incl. aller “aussenrum-Spielchen” rausreissen.

    Überhaupt stellt sich auch die Frage, für WEN Geocaching attraktiver gestaltet werden soll. Für mich wäre z.B. Geocaching ohne das ganze Treiben der Hyperaktiven deutlich attraktiver – und ohne Dosen an belanglosen Stellen, ohne Powertrails, ohne Dosenschwemme, ohne Pornocachen und und ohne allem, was falsch lief und läuft.

    Es ist klar – die Deutungshoheit übers Hobby haben leider die Fehlgeleiteten übernommen – aber jetzt nur auf Wunsch derer den Trafic und die Menge der Dosen zu erhöhen kann und/oder noch mehr Unsinnsgimmicks einzuführen, kanns ja jetzt auch nicht sein.

    Für Geocacher ist Geocachen attraktiv genug. Und das wars auch schon vor 20 Jahren.

    Gruss Zappo

  3. Lieber Tobias,

    es kann jeder einzelne Cacheowner soviele Caches zu einem Powertrail zusammenführen wie er das möchte. Jeder der deutschen Reviewer wird diese gerne dann veröffentlichen.

    Denk aber bitte daran, dann auch die nötigen Erlaubnisse beizubringen.

    Ja, wir hören jetzt wieder: “Aaah, Willkür, böse Reviewer:Innen, möchten uns das Geocache legen verbieten! Nur von uns wird eine Erlaubnis verlangt!”

    Klare Antwort: “Nein, weil wir genau das nicht möchten, brauchen wir die Erlaubnisse, denn sonst ist schneller als man denkt, ganze Landstriche für das Geocachen tabu. Im übrigen sollte jeder Geocache der eingereicht wurden eine Erlaubnis haben, ob nur auf OC oder auf GC, wir prüfen diese lediglich bei Caches die aufgrund Ihres Setups ein höheres Konfliktpotential haben. Hervorzuheben sind nun mal Nachtcaches, (Power)Trails, Klettercaches (je nach Region) und Caches in Schutzgebieten (NSGs, NTPs, Biotope etc.)”

    Schauen wir uns einmal die Sperrzonen für Norddeutschland an, hier wissen wir zumeist, warum diese eingerichtet wurden:

    Paradebeispiel: Sachsenwald, Schleswig-Holsteins größte zusammenhängende Waldfläche, und das ganze ohne einen einzigen Geocache. Und warum ist das so: Genau ein Trail hat die Waldbesitzer aufhorchen lassen, und ehe wir es uns versehen hatten gab es keinen einzigen Cache mehr da drinnen.
    Diese verbrannte Erde lässt sich auch 10 Jahre später immer noch nicht “bebauen”, jede einzelne Anfrage an die Forstverwaltung wurde seit dem negativ beschieden.

    Anderes Beispiel: Wir titeln das mal mit : Wie wir beinahe eine ganze Region verloren haben:
    https://coord.info/GLAAGF9C

    Hätten die Owner, und auch die Reviewer:Innen damals nicht sofort reagiert, wäre eine komplette Region verloren gegangen.

    Es gibt aber auch durchaus positive Beispiele:
    Der Fördesteig (-> https://foerdesteig.blogspot.com/ https://coord.info/GC986PC <-) auch hier liegt die Erlaubnis des Forstes vor, auch hier erwarten wir, sofern sich die Suchenden an die Vorgaben halten, keine Probleme.

    Von daher hole dir eine Erlaubnis, und schon steht deinem Megatrail nichts mehr im Weg.

    Zu dem Rest lässt sich nur sagen: Bitte nicht, wenn du unbedingt diese eine Stelle zeigen möchtest, dann bau einen Multi mit Ablesestation an der Stelle, die 1/10mi Saturation Guideline hat schon ihre sehr berechtigten Gründe.

  4. Fast jeder wird es bereits beobachtet haben: sobald irgendwo eine Cacheserie (“Powertrail”) veröffentlicht wird, kommen massenweise Cacher*innen und suchen die Caches. Auch alte, einzeln am Weg liegende, nicht direkt anfahrbare, selten geloggte Caches werden mitgenommen und bekommen viele Funde.
    Auch wenn große Serien in den Foren unbeliebt sind, in der Realität werden sie sehr gerne gesucht.
    Wenn Geocaching wieder attraktiv gemacht werden soll, muß die “Powertrailregel” verschwinden und es muß möglich sein, große Serien wir in den USA und Frankreich zu legen.
    Auch die Cachedichteregel sollte überarbeitet werden. Warum sollte eine hervorragende Location nicht bedost werden können, weil in 100 Metern Entfernung ein Nano am Parkplatz liegt?

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