Brauchen wir noch mehr Regeln?

Brauchen wir noch mehr Regeln?

GC Lausitz hat vor Kurzem die Geschichte der Guidelines aufgezeichnet und warf die Frage auf, ob die Guidelines ihren Zweck erfüllen. Das ist eine sehr gute Frage, auf die ich kurz eingehen möchte. Vorweg der Spoiler: Ja, tun sie. Einschränkend allerdings: Ja tun sie, in der Theorie.

die Cacher

Eigentlich ist Geoaching ganz einfach: Gehe raus, suche eine Cachelocation auf und logge Deine Erlebnisse. Jegliche Ergänzungen wie  “Verwüste nicht die Umgebung des Caches” sind eigentlich unnötig, weil durch den gesunden Menschenverstand abgedeckt. Die Realität spricht aber eine andere Sprache.

Wann kam bei Euch der letzte Nachtcache/LPC heraus? In weiten Teilen Deutschlands gibt es mittlerweile so hohe Auflagen, dass es kaum noch neue gibt. Die Ursache dafür liegt auch hier wieder im Verhalten von Cachern begründet, die rudelweise und alles andere als unauffällig duch die Nacht oder den LPC toben, gerne auch mal direkt vor der Location parkend, dass es den Muggels auffällt und diese entsprechend reagieren.

Oder nehmen wir die Virtuals: Diese wurden sehr bald durch clevere Geocacher, die das “suche eine Location auf” als nicht so wichtig betrachten, in so großem Stil couchgeloggt, dass Groundspeak das Einreichen von Virtuals abschaffte.

Fazit: Verschärfungen der Guidelines wurden notwendig, um dem merkwürdigen Verhalten einer hinreichend großen Anzahl von Geocachern Rechnung zu tragen.

die Owner

Wer einen Cache einreicht, bestätigt, die Richtlinien zum Auslegen und für die Wartung von Caches akzeptiert zu haben. Dies beinhaltet Reaktion auf Probleme am Cache zu reagieren, den Cache regelmäßig zu besuchen und, falls nötig, zu warten. Und natürlich, einen archivierten Cache einzusammeln. Also eigentlich alles Selbstverständlichkeiten, die allerdings auch wieder in Regelform gegossen werden mussten. Und die trotzdem immer wieder komplett ignoriert werden.

Es mag Owner von Powertrails geben, die ihre Trails regelmäßig warten. Aber das findet in der Regel nicht statt, so dass diese Trails dann schnell aus Siff- und Ersatzdosen mit Notlogzetteln Papierfetzen drin bestehen. Oft wird schon im Listing angedeutet, dass Eigenwartung unerwünscht ist, veröffentlicht wird trotzdem. Aber auch Einzeldosen werden gerne sich selbst überlassen.

Der health score, den Groundspeak vor einiger Zeit einführte, ist eine Folge dieser Wartungsunlust, ebenso mögliche Sanktionen gegen Owner, die ihren Pflichten nicht nachkommen. In Norddeutschland werden mittlerweile Genehmigungen für Trails ab einer bestimmten Größe verlangt. Auch hier musste Groundspeak mehrfach durch Regelverschärfungen gegensteuern bzw. haben lokale Reviewer das übernommen.

Fazit

Groundspeak ist in der Zwickmühle: Auf der einen Seite ist zuviel Regulierung nervig für alle Beteiligten, auf der anderen Seite ist sie aber auch notwendig, weil Appelle an Vernunft und Umsicht ungehört verhallen. Einerseits liegt Seattle viel daran, die Anzahl der Veröffentlichungen zu erhöhen, andererseits sind viele Owner mit der Wartung ihrer Caches überfordert(oder haben einfach keinen Bock).

Hier könnten ein generelles Auslegelimit und Einstiegshürden für Neuowner hilfreich sein, was auf jeden Fall die Cachequalität erhöhen könnte, aber eben auch den Interessen von Groundspeak zuwiderläuft. Und natürlich werden auch in diesem Falle Schlupflöcher gefunden und genutzt werden. Die Situation bleibt komplizierter, als sie eigentlich sein müsste.

In diesem Sinne:

Bis bald im Wald und happy hunting!

 

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