Geoprobleme und ihre Lösung: Das Logbuch
Logbücher sind neben dem Behälter die beiden wesentlichen Bestandteile eines Caches. Und als solche ein ewiger Quell von Ärgernissen, Aufregern und Diskussionen Es gibt eine Reihe von Problemen, die auftreten können, ich werde auf einige dieser Probleme eingehen und einige Lösungsansätze präsentieren, die meiner Meinung nach Potenzial für Optimierung bieten, schlichtweg nicht zielführend sind – wobei das erste und das zweite synonym zu verwenden sind . Auf die Erläuterung des Naheliegenden, nämlich zeitnaher Ownerwartung, verzichte ich – die kommt zum Glück immer noch sehr oft vor. Im Anschluss werde ich einen dem einen oder anderen Leser vielleicht etwas merkwürdig anmutenden Lösungsansätze vorschlagen, vielleicht lässt sich ja jemand davon inspirieren…Problem Nummer 1: Volles Logbuch
Eine klare Ansage: Im Zusammenhang mit dem Fundlog kommt die Ansage Logbuch voll. Und da sich gleich und gleich gerne gesellt, kommen im Laufe der kommenden Wochen und Monate immer mehr derartige Logs zusammen, bis der Leidensdruck dann zu groß wird und eine Reaktion erfolgt. Diese Reaktionen können durchaus vielfältig ausfallen:
1.1 Archivierung: Der Cacheowner ist genervt von dem vielen Gemecker und frechen NM-Logs und archiviert den Cache, weil niemand ein Ersatzlogbuch auslegt, so wie es früher™, als bekanntermaßen alles besser war, angeblich üblich war. Dabei wird allerdings vergessen, dass früher die Besuchsfrequenz viel geringer als heute war und nach dem Publish auch mal ein paar Tage bis zum ersten Fund vergehen konnten. Soll heissen: Damals konnte eine geraume Zeitspanne vergehen, bis so ein Logbuch voll war, die Wartungsintervalle waren demzufolge länger. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass in den damaligen Zeiten das Austauschen bzw. Mitführen von von Logbüchern wirklich üblich war, das scheint eher ein neuzeitliches Phänomen zu sein:
1.2 Ein freundlicher Mitcacher stiftet ein Ersatzlogbuch. Log war voll, habe einen neuen Logstreifen spendiert. Neben dem originalen Logbuch kommt also einfach ein Ersatz zum Einsatz, der seinerseits nach einer gewissen Zeitspanne durch einen weiteren Logstreifen ergänzt wird. So entsteht im Laufe der Monate resp. Jahre eine bunte Ansammlung von Logmöglichkeiten für fast jedermanns Geschmack – mehr dazu weiter unten.
1.3 eine Sau durchs Dorf treiben: Anstatt sich selbst mal zu einer Wartung zu bequemen, beschwert sich der Owner über die Cacher X, Y und Z, die mit ihren riesigen Stempeln praktisch das gesamte Logbuch bedecken, falls er in den Logfotos Hinweise auf derartiges Verhalten findet. Allerdings wird nicht-platzsparendes Loggen auch gerne mal von Nicht-Ownern in den einschlägigen Kanälen thematisiert. Schuld am vollen Logbuch ist also nicht der mit der Wartung wartende Owner, sondern die Cacher mit zuviel Platzbedarf, am Ende noch welche, die auch noch Texte mit ins Buch schreiben – wobei dieses Problem durchaus akademischer Natur ist – warum es das ist? Dazu später mehr
Problem Nummer 2: Unbeschreibbares Logbuch
Damit ist nicht gemeint, dass das Logbuch unbeschreiblich spektakulär ist, sondern, dass es schlicht und ergreifend nicht beschrieben werden kann, meistens, weil es durchnässt ist. Oder durchnässt war und nach einer Trocknungsphase zu einem Klumpen Pappe mutiert ist. Analog zu Problem 1 gibt es auch hier mehrere Ansätze, die sich allerdings in Details unterscheiden:
2.1 Zwangsarchivierung: Der Owner hat das Hobby an den Nagel gehängt oder er gehört zu der Sorte Owner, für die die Arbeit am Cache mit der Publishmail beendet ist Wie auch immer, irgendwann folgt der erste NM, gefolgt von einem zweiten und am Ende steht ein NA, der nach einer weiteren Phase ausbleibender Owneraktion zur Zwangsarchiverung führt.
2.2 Logspende: Ähnlich wie bei 1.2 wird ein neuer Logstreifen spendiert. Dieser verschmilzt dann in der nächsten Nässeperiode mit seinen Kumpels und sorgt somit für das kontinuierliche Wachstum des Papp-Imperiums
2.3 Da keine Sau durchs Dorf getrieben werden kann und die Behälterthematik später in einem anderen Artikel behandelt wird, etnfällt dieser Punkt
Und was kommt jetzt…? Na, die Lösung
Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass ich immer wieder zwischen Logbüchern und -Streifen hin- und hergewechselt bin – mit Absicht. Die obigen Ausführungen beziehen sich a u s s c h l i e ß l i c h auf Logstreifen, auch wenn beide Begriffe heutzutage äquivalent gehandhabt werden, weswegen ich es zunächst genauso gehandhabt habe.
Logstreifen sind auf eine gewisse Art unberechenbar. Zum Einen neigen sie dazu, viel schneller das Zeitliche zu segnen, eben weil sie nicht gebunden sind und viel direkter als Logbücher mit Nässe und Schmutz in Berührung kommen – die Erfindung des Buchdeckels hatte schon ihre Berechtigung Zum Anderen verführen sie zum schnellen Ersatz, wodurch der Owner nicht unbedingt mitbekommt, dass die Loseblattsammlung in seinem Cache sich munter vermehrt. Da dieser Artikel sich aber auch an Owner richtet, denen etwas an ihren Caches liegt(deswegen die abschreckenden Beispiele weiter oben) und die Wert auf geringen Wartungsaufwand legen, kommen hier Doktor Logs Ratschläge, in absteigender Wertigkeit:
1. Verwendet Logbücher: Eine einfache Chinakladde o.ä. ist im gut sortierten Papiergeschäft, oft auch in Bürofachmärkten, erhältlich. Sie sind sehr robust und durch einfaches Abzählen der Seiten kann die Lebensdauer grob ermittelt werden. Bei bspw. 80 Seiten und (großzügig geschätzt) einem Log pro Seite ist die nächste Wartung dann frühestens nach 80 Funden fällig, oft viel später, weil es kein Problem ist, in einem Buch platzsparend zu loggen und noch ein, zwei Zeilen dazu zu schreiben. Auf jeden Fallist ein Buch, auch ein kleines, dem schnöden Logstreifen vorzuziehen. Aus der Vewendung von Logbüchern folgt allerdings auch zwangsweise das Auslegen eines größeren Behälters – ich weiss, dass das für viele eine ketzerische Forderung ist
2. Senkt die Besucherfrequenz: Ja, Geocaches sollten für alle zur Verfügung stehen. Daraus folgt aber nicht, dass sie verkehrsgünstig am Straßenrand oder weniger als 100 Meter vom nächsten Parkplatz entfernt liegen müssen. Darf’s noch etwas weiter draußen sein? lautet hier die Frage. Jeder Meter mehr senkt das Besucheraufkommen merklich. Der Cache ist nicht unerreichbar, aber eben auch nicht mehr mal eben kurz geloggt. Wer mehr Wert auf das Erlebnis als die Tagesfundzahl legt, wird diesen Weg, der ja nicht steinig, steil oder dornig sein muss, gehen. Einziger Nachteil, wenn man so will: Ein ebenfalls längerer Anmarsch für den Owner, aber eben auch längere Wartungsintervalle – wenn man denn durch monatelang(jawohl, Monate) ausbleibende Logs nicht beunruhigt wird – dafür muss der Cache aber schon sehr jwd liegen oder eine aus anderen Gründen längere Wegstrecke aufweisen. Allerdings verschlägt es dann – von der Phase nach dem Publish einmal abgesehen – auch “nur” noch Cacher an den GZ, die das Hobby mit einem gewissen Enthusiasmus betreiben, was ja durchaus Vorteile mit sich bringt.
Einen Cache auf PMO zu setzen oder mit einem knackigen Rätsel zu schützen, ist übrigens nicht zielführend. PMO senkt weder die Besucherzahlen noch bietet es Exklusivität. Und Rätsel? Tja, irgendwann sprechen sich Zielkoordinaten herum. Immer.
Fazit: Die Zauberworte lauten back to basic bzw. back for good. Vernünftige Logbücher in vernünftigen Behältern haben eine viel höere Laufzeit als Straßenrandmikros.
In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting.