Cachequalität senken ist keine Hexerei – Anleitung für Sucher
Ich werde manchmal den Eindruck, dass da draußen zigtausend Partizipanten unseres Hobbys alles daran setzen, die Cachequalität effektiv senken zu wollen, nicht los. Aber wie das? Nun, zum Cache gehören immer zwei Parteien: Zum Einen natürlich die Owner, ohne die es keine Caches gäbe und die es in der Hand haben. Also einfach die Owner aufrufen, bessere Caches legen? Nein, denn auch Ihr als Sucher habt es in der Hand: Euer Verhalten hat direkten Einfluss auf die Ownerschaft. Oder zumindest den Teil, der sich noch Mühe gibt. Die folgende Aufzählung beschäftigt sich mit dem Teil unserer Gemeinschaft, die im Preludium erwähnt wurde. Es ist nicht möglich, alle Punkte dieser Liste zu beherzigen, da sie sich teilweise widersprechen, es ist vielmehr eine Aufstellung der Möglichkeiten. Wenn Ihr Euch in diesem Beitrag wieder erkennt, nehmt ihn als Bitte, Euer Verhalten zu überdenken. Wenn nicht, schnappt Euch Popcorn
1. Loggt nur mit Copy & Paste und einheitlich: Nichts erfreut das Ownerherz mehr, als wenn Ihr ihn per Einheitslog wissen lasst, dass Ihr heute zusammen mit Hein Dösbaddel 37 Dosen gefunden habt Und dass sein Cache mit dabei war. Damit signalisiert Ihr ihm nämlich, dass Euch die gefundenen Caches schnurzegal sind.
2. Verschweigt Probleme: Wer Punkt 1 beherzigt, sollte hiermit keine Probleme haben. Die Dose ist gewandert und liegt eindeutig nicht im durch den Hint beschriebenen Versteck? Not my problem. Die Dose ist kaputt? Na, solange ich noch meinen Stempel ins Logbuch drücken kann, ist die Dose noch nicht kaputt. Mit diesem Mantel des Schweigens sorgt Ihr unter Umständen dafür, dass sich die Situation des Caches weiter verschlechtert, sozusagen unterlassene Hilfeleistung.
3. Niemals und unter keinen Umständen DNF loggen. Wie ich kürzlich gelernt habe, ist es nur dann ein DNF, wenn die Dose weg ist. Wenn man sie einfach nicht findet, schweigt man, ganz einfach. Und wer Punkt 2 berücksichtigt, wird eine verschwundene Dose keinesfalls melden, nicht, dass man am Ende noch die Schuld in die Schuhe geschoben bekommt… Ein guter Owner sieht natürlich regelmäßig nach dem Rechten, aber eben nicht wöchentlich. Siehe hierzu auch Wie sag ich’s dem Owner?
4. Keinesfalls vorher Listing und Logs lesen. Das hält nur auf. Falls unterwegs Probleme auftreten, treten die Hinweise 1 und/oder 2 in Kraft. Irgendwelche Hinweise der Art keinesfalls von der Autobahn aus angehen, Nehmt auf jeden Fall den durch den Wegpunkt markierten Weg, der andere ist privat!, Nehmt eine 9V-Batterie mit oder Achtung: Lasst das Vogelhäuschen in Ruhe kann man immer noch lesen, wenn man nicht weiterkommt. Gegebenenfalls beinhalten die Hinweis 5 und 6 vielleicht das richtige Mittel zur Lösung gewisser Probleme? Davon abgesehen ist das alles sowieso Schuld des Owners, er hätte das ja mal im Listing, äh Der Owner, ob man’s glaubt oder nicht, kennt die Verhältnisse vor Ort am Besten und hat vielleicht sogar Absprachen mit Anwohnern, Waldbesitzern und Förstern getroffen. Mißachtet Ihr die Hinweise gefährdet Ihr Euch oder den Cache, und weder das Eine noch das Andere ist in Eurem Interesse
5. Bist Du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt: 9V-Block vergessen, die Zahlen fürs Zahlenschloss nicht parat oder am Ende noch eine Trickkiste? Alles kein Problem, wozu hat man Schraubenzieher und Muckis mitgebrach. Mit einem Schraubenzieher kann man nicht nur Schrauben lösen, nein, man kann damit auch verklemmte Deckel(zum Beispiel, weil da ein Vorhängeschloss dranhängt) öffnen. Falls das Aufbrechen der Dose Erfolg hat, tritt wieder Punkt 2 in Kraft. Auch hier ist letztenendes der Owner verantwortlich, hätte seine Dose ja stabiler bauen können!!Eins! Und wenn das Aufbrechen nichts bringt, weil die im Behälter befindliche Schaltung nun einmal 9 Volt und keine Frischluft braucht oder man das (echte) Vogelhäuschen abgerissen hat: Auch dann gilt natürlich Punkt 2. Das Zerstören von Einrichtungen oder umliegender Gegenstände ist ein absolutes No-Go. Nicht nur, dass Ihr damit die Arbeit des Owners, der Euch eine Freude machen wollte, zunichtemacht(toller Dank, nech?) und fremdes Eigentum zerstört, nein, beim nächsten Cache wird der Owner es vielleicht bei einem Petling belassen, ist Euch das lieber
6. Heute Selbstbedienung: Trade Items heissen Trade Items, weil sie Handelswaren sind, vulgo: Tauschgegenstände. Leider sinkt der Bestand eines Caches an Handelswaren sehr schnell gegen Null, weil nach und nach gegen nichts getauscht, sprich: die Items gestohlen werden, denn es ist schlicht und ergreifend Diebstahl Selbiges gilt übrigens auch für mitgenommene Cachebehälter, Ersatzbatterien fürs GPS, die aus einer Stage ausgebaut werden und Schreibgeräte. Ebenso wie bei Punkt 5 scheint hier in weiten Teilen der Cacherschaft keinerlei Unrechtsbewusstsein vorhanden zu sein Und auch hier kann der Owner beim nächsten Mal geneigt sein, einen Cache “ohne” auszulegen.
Ich könnte jetzt noch mehr schreiben über Cacher, die Anwohner verscheuchen, Cacher die eine L&L nicht zerstörungsfrei aufbekommen uvm., aber ich denke, dass das Geschriebene zur Anschauung reicht. Das Hauptstichwort scheint Ignoranz zu sein: Ignoranz gegenüber dem Owner, dem Cache und dessen Umgebung. Statt eines Stichwortes könnte man es auch mit Après moi le déluge! zusammenfassen Und das verstehe ich einfach nicht, nachfolgende Cacher ins offene Messer laufen lassen und den Owner im Unklaren lassen, wieso? Warum wird auf Mega-Events eine Gemeinschaft beschworen und vor Ort dann wieder “Erstmal ich!” ?
In diesem Sinne: Bis bald im Wald und umsichtiges happy hunting!