(QTA-)Multi oder Letterbox? Teil 1: der Multi

(QTA-)Multi oder Letterbox? Teil 1: der Multi

Soll hier wirklich nur ein Tradi hin?

Da das Ende des Geocachens sich offenbar noch ein wenig verzögert, können geneigte Owner jetzt die Gelegenheit nutzen, mal etwas anderes als den 37. Statistiktradi oder den 99.  Hach-wie-bin-ich-schlau-Mysterypetling an einer beliebig uninteressanten freien Stelle auf der Karte zu verstecken. Verstecken wohlgemerkt, kein 30-Minuten-Ich-steige-am-Bahnhof-um-Event neben dem Bahnhofsklo, sondern einen Cache, von dem die Community mehr hat als ein schnödes +1. Die Rede ist natürlich(mal wieder) von Mehrstationencaches, also Multis oder IIIer-Letterboxen. Nun ist es aber so, dass diese Cachesorten einiges mehr an Vorbereitung erfordern, auf der anderen Seite aber auch sowohl Ownern als auch Suchenden – jedenfalls denen, die mehr als 200 Meter Wegstrecke für einen Cache in kauf nehmen – wesentlich mehr Erlebnis bieten kann. Überspringen wir einfach die ersten Schritte: Wir haben einen schönen (Rund-)Weg durch den Wald gefunden und machen uns an die konkrete Umsetzung. Es muss natürlich kein Wald sein, die folgenden Ausführungen beziehen sich aber auf Waldcaches, können aber natürlich in anderen Geländeformen zur Anwendung kommen. Auf jeden Fall sollten die Stationen so gewählt werden, dass Cacher ohne Ortskenntnisse und mit veralteten/unvollständigen Karten auch eine Chance haben :-)

Kommen wir zur konkreten Entscheidung: Soll es ein klassischer Multi mit physischen Stationen werden, ein QTA-Multi oder doch eine Letterbox? Jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile, der Trick ist, die für das konkrete Gelände am besten passende Lösung zu finden, eine universell gültige Lösung gibt es da nicht.

1. klassischer Multi
Hier werden entlang des Trails Hinweise und/oder Fieldpuzzles versteckt, anhand derer die Cacher sich zum Final vorarbeiten. Die Herausforderung ist hier, eine Reihe von passenden Verstecken zu finden, die zum Einen muggelsicher sind und zum Anderen auch von Cachern unauffällig gesucht und gefunden werden könne, d.h.: ohne dass die nähere Umgebung nach ein paar Wochen aussieht wie ein Spielplatz von Wildschweinen. Baumstümpfe sind hier oft die erste Wahl, aber auf die Dauer auch langweilig. Wählt sie daher mit Bedacht aus und achtet darauf, dass in 10-20 Meter Umkreis kein anderer Stumpen steht, das klingt leichter als es ist ;-) Ansonsten: haltet Ausschau nach abwechslungsreicheren und vor allem eindeutigen Verstecken. Wenn der Behälter an einem Baum versteckt sein soll: Nehmt den einzelnen Nadelbaum in 20 Meter Umkreis, die einzige Birke oder die knorrige Eiche. Ein Standrohr oder sonstige metallische Objekte sind natürlich ein Glücksfall, weil eindeutig und mittels Magneten bestückbar. Am besten vertraut Ihr Eurem Instinkt. Und wenn dieser Euch sagt, dass es schwierig wird, eindeutige, wenig invasive Verstecke an den entscheidenden Stellen zu finden, ist vielleicht Möglichkeit Nummer 2 die bessere:

2. QTA-Multi
QTAs haben einen sehr großen Vorteil: Sie sind dauerhaft. Schilder, Infotafeln, Wegesteine, Felsen, Bänke – das alles existiert in der Regel viele Jahre und ändert sich in der Zeit nicht. Auch hier liegt die Herausforderung darin, die Stages so auszuwählen, dass die Routenführung schlüssig bleibt. Und natürlich muss das ganze eindeutig sein: Nicht jeder kann eine Linde von einer Buche unterscheiden, vor allem im Winter. Eichen hingegen sind anhand der Blattform und der herumliegenden Eicheln leichter zu identifizieren, Birken sowieso.  Wenn es Dinge zu zählen gibt, überlegt kurz, ob die Frage auch wirklich präzise formuliert ist, siehe auch das Eingangsbeispiel im Artikel Pro Checker. Quersummen sind auch ein beliebter Stolperstein, gebt an, ob die einfache oder eine iterierte Quersumme gemeint ist. Verlasst Euch nicht auf den gesunden Menschenverstand, es wurden schon Cacher erblickt, die mit falschen Koordinaten und ziemlich ratlos mitten auf einem Acker standen. Auch bei QTAs gilt: Abwechslung bewahren, an jeder Station Kilometerangaben oder Telefonnummern – am Ende noch immer dieselben – abzulesen, ist auf die Dauer auch nicht wirklich spannend. Natürlich kann man auch QTA- und klassische Multielemente kombinieren, was interessante Konstellationen ermöglicht. Wer seinen Suchern aber wirklich etwas bieten möchte, sollte sich überlegen, eine LBH auszulegen. Aber das ist eine andere Geschichte namens (QTA-)Multi oder Letterbox? Teil 2: die Letterbox.

Bis dahin: Bis bald im Wald und happy Ownering!

 

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