Limit fürs Einreichen – sinnvoll oder Gängelei?

Limit fürs Einreichen – sinnvoll oder Gängelei?

Vor ein paar Monaten ging das Gerücht um, dass Owner, die ihre Pflichten vernachlässigen, in Zukunft – zumindest zeitweise – das Recht, neue Caches einreichen zu können, verlieren können. Was daraus geworden ist, ist mir nicht bekannt, gehört habe ich nichts weiter und damit, dass man Auslegeverbot hat, geht man ja auch nicht hausieren. Möglich ist auch, dass die lokale Ownerschaft einfach nicht betroffen ist, sei es, weil sie ihre Pflichten ernst nimmt, sei es, dass sie gerade nichts auslegen wollen. Das Thema Limit bei Einreichungen ist seit Jahren beliebt in der grünen Hölle und anderswo, die Ansätze dazu sind da durchaus unterschiedlich, zum Beispiel, dass es erst einer Mindestfundzahl bedürfen solle, nur PMs dürfen sollten oder eine gewisse Erfahrung, sprich ein Mindestaccountalter benötigt wird. Konterkariert können diese Ansätze recht einfach: So ist es kein Problem, 500 Caches zu finden, PMs gibt es für kleines Geld und Accounts kann man auch beliebig anlegen. Und dann gibt es auch immer wieder Owner, die mit wenigen Funden / wenig Erfahrung klasse Caches auslegen. Diese sind allerdings eine rühmliche Ausnahme. Trotzdem ist die Idee einer Beschränkung aus meiner Sicht begrüßenswert. Lasst uns einen Blick auf ein anderes Geogame werfen: Ingress.

Hier war es anfangs jedem Spieler erlaubt, beliebig viele Portale(das Äquivalent zu Caches) einzureichen, auch doppelt und dreifach. In der Folge entstand ein gewaltiger Rückstau von mehreren Monaten und oft genug auch unnachvollziehbare Entscheidungen, die für eine Menge zynischer und sarkastischer Kommentare sorgten. Bis dann 2015 die Notbremse gezogen und sowohl das Einreichen als auch der Review unterbunden wurde. Der Aufschrei der Community fiel übrigens sehr verhalten aus, die Einsicht, dass es so nicht weitergehen konnte, überwog. Bis dann vor ein paar Wochen die Operation OPR begann und der Review der alten Submissions mit Communityunterstützung wieder aufgenommen wurde. Vor ein paar Tagen nun kam die Ankündigung, dass Portaleinreichungen wieder ermöglicht werden, allerdings mit Einschränkungen:

Zum Einen ist die Anzahl einzureichender Portale innerhalb eines gewissen Zeitraums begrenzt. Bei Groundspeak hiesse das, das keine Trails mehr en bloc in die Gegend geschmissen ausgelegt werden könnten, sicherlich ein Beitrag zur Cachequalität, wenn man nur ein gewisses Kontingent von Caches einreichen kann. In der Tat haben die neuen Ingress-Einreichungen wesentlich öfter komplette Beschreibungen und sind bei Weitem nicht mehr so wahllos wie in früher – na, wer erkennt Parallelen zum Geocachen ;-) ? In der Folge ist der Stack zu überprüfender Portale oft auch leer.

Zum Anderen dürfen nur Spieler des Levels 11 und höher überhaupt Portale einreichen. Um überhaupt Level 11(von derzeit 16) zu erreichen, muss man schon einiges an Spielzeit investieren und hat demzufolge einiges an Erfahrung gesammelt und gutes Gameplay zu schätzen gelernt – gute Voraussetzungen, um Portalkandidaten mit Bedacht zu wählen – so scheint das Kalkül von Niantic aufzugehen, denn auch bei Ingress geht es unter anderem um Location, Location, Location.

Was können wir nun daraus fürs Geocachen lernen? Nehmen wir mal an, Groundspeak würde einen ähnlichen Weg gehen und die Zahl eingereichter Caches pro Cacher begrenzen und das Einreichen an sich an wie auch immer geartete Bedingungen knüpfen, was wären die Folgen?  Idealerweise sorgfältiger gestaltete, wenn auch weniger neue Caches – ein Traum :-) Es wird nicht so weit kommen, jegliche Ankündigungen in diese Richtung würde einen gewaltigen Shitstorm auslösen, das Ende des Geocachens würde beschworen werden – wieder einmal. Dabei sind es gerade die massenhaft in die Gegend geworfenen Dosen, gerne auch in urbanem Gebiet, die unserem Spiel schaden. Dass immer mehr Gemeinden das Geocachen verbieten oder mit Auflagen verbinden, liegt nicht daran, dass irgendwo im Gemeindewald eine handvoll Boxen liegt, die alle paar Wochen mal aufgesucht werden. Nein, es sind die Scharen von Cachern anlockenden Trails und Runden, die – pardon – die Flurschäden verursachen und Aufmerksamkeit erregen.

Bullshit? Jeder soll das Spiel spielen, wie er es mag? Und wer eben gerne viele Dosen sucht und/oder auslegt, soll dies tun? Nein. Jeder soll das Spiel spielen, wie er es mag – aber so, dass das Spiel darunter nicht leidet. Zwar geht die Anzahl neu eingereichter Caches runter und vielleicht haben wir schon die Trendwende zu weniger ist mehr, aber nach wie vor ist es viel zu leicht – weil nicht reglementiert – Trails und Nulldosen ohne Listing zu veröffentlichen, die dem Sinn des Cachens zuwider laufen.

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting!

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