Gammeldosen Adé?

Gammeldosen Adé?

Wie ich kürzlich beim geschätzen jr849 las, gibt es eine Verschärfung der Reviewerrichtlinien, die folgendes besagt:
Cache owners who do not maintain their existing caches in a timely manner may temporarily or permanently lose the right to list new caches on Geocaching.com., vereinfacht auf deutsch: Cacheowner, die ihre Caches nicht warten, können zeitweise oder dauerhaft das Recht verlieren, neue Caches zu veröffentlichen. Davon ausgehend, dass die Informationen korrekt sind, spare ich mir mal den Konjunktiv ;-) Dieses Update ist durchaus bemerkenswert: Cachewartung, auch wenn das gerne ignoriert wird, gehört zu den Aufgaben des Owners. Mit dem Publish auf geocaching.com endet die Arbeit des Owners nicht, sie geht erst richtig los. Ja, das Konzept des Fire-and-Forget-Mikros existiert nicht. Auch ist es nicht Aufgabe der Community, irgendeine Siffdose zu warten, noch ein Zettelchen reinzustecken oder gar den Behälter zu ersetzen. Offenbar versucht Groundspeak, bei wartungsfaulen Ownern die Daumenschrauben etwas anzuziehen.  Die Frage, die sich stellt ist aber, ob das funktioniert:

Zunächst einmal gibt es kein NM ohne jemanden, der es auch loggt. Und da sehen weite Teile der Community generös über eventuelle Probleme hinweg, allenfalls in einem Halbsatz des Fundlogs wird erwähnt, dass die Dose vielleicht mal gewartet werden könnte, wenn man nicht selbst den erwähnten Papierfetzen in die Dose reinzwängt. Des weiteren gibt es auch clevere Owner, die nach einer DNF-Serie plus NM einfach performed maintenance loggen, mit dem lapidaren Hinweis, dass die Dose noch da sei und man halt genauer gucken müsste, oder dass im weitem Umkreis um alle 30 Knickdosen kein einziges Vogelpaar brütet :???: – im ersten Fall hat man sich dann ein paar Monate Ruhe verschafft, im zweiten folgt in der Regel auch nichts mehr.

Dann kann der Owner natürlich seinen belanglosen Straßenrandmikro Cache auch einfach archivieren und an selber Stelle einfach eine Reloaded-Version einreichen, die lokale Dosensammelgemeinschaft wird es ihm danken, altbekannte Dose an bekannter Stelle, und man steht sogar schon im Logbuch ;-) Nur ein klitzekleines bißchen besser ist der Ansatz, den neuen Cache einfach 100 Meter weiter ins Gebüsch zu werden und diesen auch sich selbst zu überlassen.

Kommen wir zur Interpretation : Die Frage ist, ob das Archivieren wartungsbedürftiger Caches ausreicht, um neue Caches auslegen zu können. Rein logisch: ja, denn man hat ja keinen aktiven Cache im NM-Status. Wenn ein Owner aber generell keine Wartung durchführt, hat er damit meiner Meinung nach auch keinen Anspruch darauf, neue Caches auszulegen, und das ist meine Lesart des o.a. Zitates. Die Reviewer sollten viel mehr auf die Ownerhistorie achten müssen: Hat der Owner regelmäßig seine eigenen Caches aufgesucht, reagiert er auf DNF-Serien und NMs? Bisher war es so, dass das Verkommenlassen von Caches oder auch regelmäßige Guidelineverstöße  beim Auslegen ungeahndet blieben, auch weil die Reviewer gar keine Vorgaben diesbezüglich hatten. Mit den neuen Richtlinien wird jetzt wichtiger Schritt in die richtige Richtung unternommen – allerdings muss sich erst zeigen, ob es spürbare Auswirkungen auf die Praxis hat, die Ownerbremse scheint ja auch noch nicht so richtig in Gang gekommen zu sein.

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und clean hunting :-)

 

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