Sucht sich die Location den Cacher aus?

Sucht sich die Location den Cacher aus?

Keine Angst, das ist keine C-Akte und hat auch nichts mit übersinnlicher Wahrnehmung, Zauberei, Esoterik, Waldgeistern und Co. zu tun. Oder doch? Lest einfach weiter: Vor ein paar Jahren baldowerte ich die Streckenführung einer Letterbox Hybrid aus. Und da ich bei LBHs und Multis Rundwege bevorzuge, musste ich dann zum Schluss ein Versteck in der Nähe des Trailheads suchen. Und das ging erstaunlich schnell und einfach: Die Location sprang mich förmlich an, also legte ich die Finalbox dort aus und ein paar Tage später ging der Cache online.  Wiederum ein paar Tage traf ich beim Kontrollbesuch eine befreundeten Cacherin, die mich dann auch fragte, warum denn da zwei Boxen liegen :???:

Sie zeigte mir, was sie meinte: Einen halben Meter neben der Box lag eine weitere Box, mit Logbuch und allem. Da hatte ich die Box also auf das Finale eines archivierten Multis gelegt. Zufall? Hatte ich unbewusst die Reste einer längst überwachsenen Cacheautobahn wahrgenommen? Oder war die Location einfach nur so gut geeignet, dass sie meinem Vorgänger auch schon ins Auge sprang? Geocacher sehen die Welt mit anderen Augen. Wir sehen den Stein am Fuße des Baumes, den Aufkleber auf dem Schild oder den Trampelpfad zum Cache, den die Muggels nicht wahrnehmen.

Aber warum liegt der Cache genau dort und nicht ein paar Meter weiter links oder rechts? In diesem Fall würde ich vermuten, dass dort schon ein Wildwechsel oder eine lichte Stelle im Gebüsch war, die den Owner dazu bewog, die Dose genau dort auszulegen. Also genau der Cacherinstinkt, der uns so oft geradewegs zum Cache führt.

Und natürlich gibt es auch Locations, die Owner anziehen und immer wieder bedost werden: Die Holzbrücke im Wald, die alte Eiche, die Fledermausbunker, die verrottete Hütte in der Feldmark. Auch wenn der jeweilige Neuowner nicht weiss, dass “da” schon mal ein Cache lag, zieht es ihn genau dorthin.

Offenbar haben doch trotz einer Flut von Angel- und Straßenranddosen immer noch viele Owner ein Näschen für Cachelocations, das bei vielen  tatsächlich auch bei den gleichen Locations anspringt. Das kann viele Gründe haben, Erfahrung, das oben erwähnte Wahrnehmen einer kaum noch erkennbaren Cacherautobahn oder dergleich, also kurz gesagt: Instinkt.

Habt Ihr auch diesen Instinkt? Dann vertraut ihm. Die Dose am erstbesten freien Platz auslegen und sich sagen, dass das “schon OK” ist, ist eine Sache. Wenn Euch aber im Vorbeigehen ein Platz ins Auge springt, solltet Ihr den auch mal genauer anschauen. Denn nicht überall, wo ein Cache hin kann, muss auch einer hin. Wenn auch bei den Suchern der Instinkt sagt, dass diese Location einfach passt, werden sie den Cache in guter Erinnerung behalten. Und das ist ja nun wahrlich nicht das schlechteste :-)

In diesem Sinne: Bis bald am richtigen Ort und happy hunting!

Ein Gedanke zu „Sucht sich die Location den Cacher aus?

  1. Hey hey…

    Ich glaube, wir Cacher bekommen in Laufe der Zeit ein Auge dafür. Da wir speziell fürs Geocaching die Natur um uns herum viel anders wahr nehmen.

    Oft bei meinen Wanderungen sehe ich auch Plätze, wo ich mir denke: “Ja, hier kannst du einen Cache legen.” Zwar habe ich dieses noch nicht in die Tat umgesetzt, wird es aber doch im nächsten Jahr in Unterfranken dann den einen oder anderen Wander-Cache geben.

    Ich muss auch gestehen, dass ich einmal einen Ort so toll fand für einen Cache, dass ich mir den genauer angeschaut habe. Und was habe ich da gefunden? Die Finalbox eines Multis, obwohl ich eigentlich vorher nicht die anderen Stationen abgegangen bin.

    Zufall? Besondere Kräfte? Ich glaube eher daran, dass wir mehr ein geübten Auge für die Konturen der Natur bekommen. Was natürlich nichts schlechtes ist. Ich sage dann immer gerne: “Dank Geocaching sehe ich die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel.”

    Bleibe gesund und weiterhin viel Spaß beim Suchen. Liebe Grüße, der kleine Weltenspatz Shelly

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