Korrekturanmerkung
Vor einiger Zeit bin ich dazu übergegangen, meine Mysterylistings, soweit möglich, automatisiert zu erstellen, sprich: Aus einer vorgegebenen Koordinate werden die Parameter der Rästel automatisch extrahiert und sowohl Rätsel als auch Formeln samt Listingtext generiert, so dass ich bei einer Änderung der Koordinaten nur das neue Listing & die geänderten Finalkoordinaten hochladen muss. Der Aufwand bei der Erstellung ist entsprechend hoch und wieder mal ein Hinweis darauf, warum es keine richtige deutsche Übersetzung für das Wort “Over-Engineering” gibt Die Vorteile bei dieser Vorgehensweise, abgesehen davon, dass es mir Spass macht, sowas zu programmieren, liegen auf der Hand: Ich kann Listings “auf Vorrat produzieren”, ohne eine Location zu haben und kann dann, wenn das ganze live gehen soll, einfach die Zielkoordinate eintragen und habe ein fertiges Listing. Der zweite Vorteil ist, dass ich auch jederzeit die Dosen verlegen kann und das Rätsel auf die neuen Koordinaten aktualisieren kann, so dass es nach wie vor “aus einem Guß” besteht.
Vor ein paar Wochen war es dann soweit: In einem Log wurden Ameisen am GZ erwähnt und bei der Cachekontrolle stellte ich fest, dass die Kollegen in der Tat gerade dabei waren, sich am GZ auszubreiten(Dabei gelernt: Ameisen lieben exponierte, sonnige Pätze). Also flugs Listing disabled(eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich live vor Ort geloggt habe) und ein neues Versteck in der Nähe gesucht. Nachdem das dann erfreulich schnell klappte – Petlinge haben unbestritten ihre Vorzüge als Cachecontainer – musste ich zuhause nur noch die Koordinaten ändern, das neue Listing generieren und hochladen, im Listing selbst den Hint anpassen, den Cache wieder zu enablen und schon konnte ich mich entspannt zurücklehnen, in dem Wissen, alles richtig gemacht zu haben:
- Logs lesen
- auf Probleme zeitnah reagieren
- Listing sauber an neue Gegebenheiten angepasst
Also alles bestens?
Falsch.
Ziemlich schnell nach der Updatenote bekam ich eine Nachricht mit der durchaus berechtigten Frage, warum ich denn was von neuen Koordinaten schriebe, wenn doch die bereits ermittelte Lösung nach wie vor richtig sei. Erwischt, ich hatte in der Tat vergessen, die Koordinaten im Listing anzupassen, ein wertvoller Hinweis, deswegen ist Feedback so wichtig, gerade nochmal gut gegangen
Falsch.
Denn jetzt kam noch die Frage auf, wie denn diejenigen, die das Rätsel schon gelöst haben, die Koordinaten korrigieren müssen, die mich dann doch etwas überraschte. Ja, es gibt Owner, die solche Korrekturfaktoren der Art “Nord +x, Ost + y” nach einem Koordinatenupdate angeben, ich gehöre nicht dazu, weil das für mich in die Kategorie “Dinge ohne Not mit Tape und Kabelbinder reparieren” fällt und bisher gab’s diesbezüglich auch keine Beschwerden. Mag daran liegen, dass hier draußen mittlerweile so wenig los ist, dass niemand in die Verlegenheit kommt, gelöste Ratehaken allzu lange zu bevorraten, man will ja schließlich auch mal raus, die raren Neudosen besuchen.
Ich selbst sah ich mit dem “Phänomen” auch einmal bei einem Ratehaken in Lübeck konfrontiert: Irgendwann gelöst und vor der Tour festgestellt, dass der Cache verlegt wurde(Ohne Korrekturfaktor). Also Rätsel noch einmal gelöst, der Lösungsweg war ja bekannt(10 Fragen beantworten) und vor Ort nicht gefunden. Später dann eine Note vom Owner, dass die Koordinaten nicht stimmten und das Rätsel entsprechend angepasst wurde, womit das Thema sich für mich dann erledigt hatte: 3x die selben 10 Fragen beantworten für eine Dose? Nö…
Aus dieser Erfahrung heraus riet ich dem Cacher dann, das Rätsel, dessen Lösungsweg ja derselbe geblieben ist, entweder noch einmal zu lösen(D2) oder den Cache auf die Ignoreliste zu schieben, damit endete die Konversation dann.
Und was lernen wir daraus?
Eigentlich nichts, dass man es auch beim Cachen nicht allen recht machen kann, ist bekannt. Dass Dinge, die einige als Standard sehen, andere ablehnen, ist auch bekannt und läuft für mich unter Diversität Dass trotz des schönen Wetters der letzten Wochen die Anzahl von Geistesblitzen bei diesem Cache überschaubar bleibt, kann auch nur Zufall sein, denn das Ratehaken wie auch Adventure Lab Caches als auch Earth Caches recht flott auf Lösungslisten landen, ist für mich Fakt, einen entsprechenden Hinweis im Enable-Log hatte ich mir gerade noch so verkneifen können.
Interessant finde ich allerdings die hier aufblitzende Anspruchshaltung, einem Cacher mit einer deutlich fünfstelligen Fundzahl doch bitte einen weiteren Fund nicht noch weiter zu erschweren, auch wenn ich den Unmut durchaus nachvollziehen, aber vielleicht habe ich das in den falschen Hals gekriegt
In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting!
3 Gedanken zu „Korrekturanmerkung“
Also flugs Listing disabled(eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich live vor Ort geloggt habe) und ein neues Versteck in der Nähe gesucht. Nachdem das dann erfreulich schnell klappte – Petlinge haben unbestritten ihre Vorzüge als Cachecontainer – musste ich zuhause nur noch die Koordinaten ändern, das neue Listing generieren und hochladen, im Listing selbst den Hint anpassen, den Cache wieder zu enablen und schon konnte ich mich entspannt zurücklehnen
Du beschreibst recht genau wie du vorgehst, aber ich hätte zumindest noch die Koordinaten des neuen Verstecks vor Ort genommen.
Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob Du den Automatisierungsalgorithmus für jeden Cache neu schreibst (das wäre wirklich Over-Engineering) oder ob alle Deine Caches einem Schema folgen und der Algorithmus immer funktioniert oder ob Du den Algorithmus parametrieren kannst? So ganz habe ich das Konzept noch nicht durchschaut (und dabei habe ich selbst schon einen Mystery gelegt, der mit Programmieren zu tun hat).
Moin,
ich habe ein Mini-Framework, das mir für jeden Cache einen neuen Controller erzeugt, aus dem das Listing dann gerendert wird. Die jeweiligen Rätsel muss ich natürlich samt Parametrisierung jedes Mal neu implementieren.
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