Das Schweigen der Paddler
Die Vorgänge rund um den Jümmetrail sind schon bemerkenswert: Im Dezember 2018 von einem brandneuen Account gelegt, am 4. Februar veröffentlicht und seitdem ganze vier Funde. Naja, und zwei Reviewer Notes. Und 4 NAs und knapp 20 Notes, wobei der größte Teil der Löschungen direkt vom HQ veranlasst wurde. Dazu kommen über 100 Watcher, die die Vorgänge im Jümmeland beobachten. Zunächst sah es so aus, als hätten wir hier eine Neuauflage des Neckartrails, aber bei diesem wurde der Trail zuerst gesperrt, danach wurde er archiviert und die Logs gelöscht, und zwar mangels erforderlicher Erlaubnis. Der Jümmetrail hingegen wurde bis zum heutigen Tag nicht gesperrt.
Und das ist eigentlich auch logisch: Denn wenn man sich ins Gedächnis ruft, dass zwischen Auslegen und Publish 6 Wochen lagen, kann man davon ausgehen, dass dieses Mal – auch mit Blick auf den Neckartrail – während des Reviewprozesses genau hingeschaut wurde und auch ein Nachweis über eine Genehmigung erbracht wurde.
Also alles in Butter? Wohl nicht. Denn die letzte Reviewer Note ließ reichlich Platz für Spekulationen:
(…)und wir stehen mit den örtlichen Reviewern und Behörden in Kontakt. Die Details überlasst ihr bitte uns.
Auf einmal gibt es doch Klärungsbedarf, wo doch im Vorwege alles genau geprüft wurde Immerhin ist der Trail nach wie vor logbar, man geht also von einem guten Ende aus. Nur: Es traut sich niemand mehr, diesen Trail anzugehen. Offenbar befürchten die Paddelcacher, dass es hier doch nicht mit rechten Dingen zugehen könnte – oder wohl eher, dass die mühsam erpaddelten 104 T5-Punkte nachträglich aberkannt werden könnten Und der letzte Satz der Note trägt auch nicht gerade zur Beruhigung bei:
Weitere Diskussionen werden zu disziplinarische Maßnahmen gegen Sockenpuppen und Hauptaccounts führe
Das HQ möchte also keine weiteren Diskussionen und droht mit disziplinarischen Maßnahmen, was wohl auf Accountsperrungen hinausliefe. Zugegeben: Es tummelten sich viele Sockenpuppen in der Diskussion. Allerdings hat der Owner des Trails auch viele Eigenschaften einer Sockenpuppe, und der durfte aus dem Stand 104 Caches raushauen.
Allerdings herrschte seitdem Ruhe im Listing. Jedenfalls bis JR849 den durchaus sinnvollen Vorschlag machte, das Listing bis zur endgültigen Klärung zu sperren. Per Note. Und für mich dann doch recht überraschend konsequenterweise wurde er(JR) dann auch tatsächlich gesperrt.
Natürlich wäre es problemlos möglich, eine Sockenpuppe so einzurichten, dass die Groundspeak-IT diese nicht mit dem Hauptaccount in Verbindung bringen kann, aber das wäre dann doch übertrieben. Zudem hat sich Groundspeak mit diesem Trail selbst in eine vertrackte Lage manövriert: Auf der einen Seite lehnt das HQ jegliche Verantwortung für die (Un-) Taten von Cacher ab, auf der anderen Seite gab es binnen weniger Wochen doch Interventionen seitens des HQ. Den Trail sperren möchte man nicht, schreckt aber Cacher ab, die ihn gerne absolvieren würde. Und ein Exempel wurde auch statuiert.
Krisenkommunikation geht auf jeden Fall anders, es wäre überhaupt kein Problem gewesen, den Trail nach den ersten Rückmeldungen zu locken und die Angelegenheit in Ruhe zu klären. Es kann doch nicht sein, dass Seattle ohne Rücksicht auf Verluste die Zahl aktiver Caches pushen will?
Es wird auf jeden Fall noch spannend werden, haltet also Augen und Ohren offen
In diesem Sinne: Bis bald im Wald oder an Bord und happy hunting!
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