Rätselhafte Reaktionen

Rätselhafte Reaktionen

Im letzten Post erwähnte ich eher beiläufig, dass in Deutschland 2024 jeder vierte Cache ein Event war. Nun, das ist nicht ganz richtig. Lässt man alle zukünftigen, schon veröffentlichten Events weg, sind es eher um die 20%. Wie viele es wirklich waren, werden wir im Januar sehen, wenn die Zahlen komplett sind. Es sieht aber sehr stark danach aus, dass Events den Mysteries den 2. Platz in der Häufigkeit abgelaufen haben. Woran mag das liegen?

Natürlich ist es nicht möglich, alle Mysteryowner zu interviewen und irgendwelche Umfragen gibt es auch nicht dazu, wir sind da also auf Mutmaßungen angewiesen. Zunächst einmal eine Klarstellung, bevor sich jemand auf den Schlips getreten fühlt: Ja, nirgendwo in den Guidelines steht, dass man einen Mystery selber lösen muss. Jeder Cacher, der Mysteries angeht, bewegt sich  zwischen zwei Extremen, zwischen  “Ich besuche nur Mysteries, die ich selber gelöst habe” und “Ich lös’ die nicht, ich will nur Koordinaten”, wobei wohl niemand genau auf einer dieser Extrempositionen steht. Bei mir persönlich hängt es stark davon ab, wie interessant das Listing rüberkommt und wie ich die Mühe des Owners einschätze.

Konnte ich mich nicht zu durchringen: 6 500er-Schneelandschaft-Puzzles, die zusammen die Koordinaten eines Leitplankenpetlings ergeben

Ja, richtig, das ist für mich ein wichtiger Punkt. Nehmen wir als exemplarisches Beispiel die weit verbreiteten Jigidi-Mysteries. Ein Jigidi erstellen und ins Hinweisfeld eine Koordinate setzen, ist keine große Kunst, das sind ein paar Mausklicks, ungeachtet der Tatsache, dass es durchaus Cacher gibt, die gerne Jigidis lösen, aber darum geht es auch nicht, es geht um das Engagement. Die hier mehrfach erwähnte Ich höre…-Serie besteht nur aus Jigidis, aber eben mit kleinen Puzzles, die die Albencover ergeben, das ist ein ganz anderes Niveau als irgendein  Petling, der mit einem 500er-Jigidi “Schneelandschaft” zum Mystery hochgestuft wird und den ich wie die meisten anderen Jigigis auch links liegen lasse. In Einzelfällen hole ich mir die Koordinaten, wenn ein Waldspaziergang lockt.

Auch habe ich kein Problem damit, wenn ich  mit anderen unterwegs bin, diese auf nahe gelegene Finals hinzuweisen und mich meinerseits auch zu solchen lotsen zu lassen. Und die Mysteries der lokalen Rätselfüchse sind zwar oft nicht ohne, bei einigen warte ich seit Jahren auf eine zündende Idee, aber da gilt die Devise “selber lösen”, gerne auch mit Unterstützung durch andere Locals oder dem Spoilerforum oder durch das Finden alternativer Lösungswege, von denen hier im Blog ja schon einige aufgezeigt wurden. Aber eben nicht “Gib’ mal Koordinaten”, das ist mir zu blöd.

Dass es Cacher gibt, die nicht differenzieren und einfach nur raus zur Dose wollen, anstatt zuhause über Rätseln zu brüten, ist legitim, nur stören sich durchaus einige Mysteryowner daran, dass nur ein Teil der Besucher sich wirklich mit dem Cache auseinandergesetzt hat. Denn nur weil etwas legitim ist, heißt das nicht, dass alle es toll finden müssen.  Und zugeben tut es kaum einer, da steht dann “…nach einem kleinen Tipp” u.ä., aber so gut wie nie “Nachdem ich mir die Koordinaten besorgt hatte…”, warum eigentlich nicht, ist doch völlig legitim?  Jedenfalls ist es auch legitim, keine Mysteries zu legen, weil man keine Lust auf solche Logs, die bei fast jedem Mystery irgendwann die Mehrheit  bilden, hat. Und genau das dürfte einer der Gründe sein, warum die Mysteries auf Platz 3 abgerutscht sind. Nicht der einzige, nicht der wichtigste, aber einer.

Ein weiterer Grund wurde mir neulich zugetragen, da waren es explizit die Stempelbanden, die sich durch Miteintragen gegenseitig “wertvolle” D-Wertungen zuschustern, so dass von fünf “Findern” einer nur überhaupt an der Dose war und maximal  einer sich mit dem Rätsel befasst hat. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass sich nach und nach Owner in den Owner-Ruhestand verabschieden oder ähnlich wie bei den Multis einfach das Interesse schwindet, mehr Aufwand in die Erstellung eines Cache zu stecken als unbedingt nötig, ein ein sehr einfach gestalteteter Tradi, der im Zweifelsfall auch noch wesentlich mehr Besucher anlockt, tut es ja auch. Jedenfalls handelt es sich offenbar um ein deutsches Phänomen, global betrachtet stehen die Events mit Stand von heute bei 14%, knapp hinter den Mysteries mit 14,7%, vielleicht ist das auf eine rein deutsche Zunahme bei Statistikevents zurückzuführen, aber auch das ist nur eine Mutmaßung.

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting!

 

Ein Gedanke zu „Rätselhafte Reaktionen

  1. Die Motivation Caches von anderen loggen zu lassen, an deren Dose ich nicht war, ist mir nicht begreiflich. Man verfälscht ja nur seine eigene Statistik. Ich schaue mir jedenfalls keine fremden Profile oder die von Freunden an um das kompetitiv zu betrachten.

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