Souvenirjäger
Am 24. September verfiel die Community wieder einmal in einen Freudentaumel, als Groundspeak ein neues Souvenir ankündigte: Am 19. Oktober ist der Adventure-Tag, an dem durch das Absolvieren einer Adventure-Lab-Location ein weiteres begehrtes Sammelbildchen erlangt werden kann, ist das nicht wunderbar?
Ob die Community jetzt wirklich kollektiv begeistert daran geht, für den entsprechenden Zeitraum eine passende Location herauszupicken, weiss ich nicht. Ich vermute eher, dass das neue Souvenir einigen Intensivcachern, die alles, was in 30 km Umkreis neu herauskommt, zeitnah wegloggen(Adventure Labs inklusive), Kopfzerbrechen bereiten wird. Denn anders als sonst ist dieses Mal nicht möglich, durch Abstempeln eines Kurzevents an einer spannenden Location auf dem Supermarktparkplatz an das Souvenir zu kommen, oje!
Na, ganz so schlimm wird es wohl nicht werden, da Groundspeak ja die Möglichkeiten, ALCs zu veröffentlichen, erweitert hat. Und ebenso wie bei vordatierten normalen Cachefunden(zB für Challenges oder zum Aufrechterhalten des Foundstreaks) werden hier auch einige bequem von zuhause aus loggen, da gibt es ja mehrere Möglichkeiten.
Halten wir also fest, dass dieses Souvenir durchaus etwas Besonderes ist, weil sich hier die Bedingungen geändert haben. Ich gehe aber davon aus, dass das nicht lange so bleiben wird und noch weitere Souvenirs im Zusammenhang mit ALCs kommen werden. Warum? Weil es bisher immer so war.
Vor langer Zeit waren Souvenirs etwas besonderes, im Wesenlichen (Bundes-)Länderpunkte. Dazu kamen dann irgendwann Souvenirs zu besonderen Ereignissen wie dem 29. Februar, der fürs Vervollständigen des Kalenders ja durchaus Relevanz hat. Vornehmlich Dinge, für die Aufwand betrieben werden musste, Reisen ins Ausland oder alle deutschen Bundesländer besuchen.
Aber spätestens mit den 31 Souvenirs für August 2013 war dann Schluss mit der Exklusivität, als die Souvenirs zusätzlich den Charakter von Badges annahmen und seitdem zusehends inflationär rauskamen. Ich selbst habe mit Stand jetzt 139 Souvenirs und kann mich bei den meisten nicht an die Umstände, unter denen ich sie erlangt habe, erinnern. Und selbst bei den Owner-Souveniren gibt’s mit “…oder veranstalte ein Event” eine bequeme Möglichkeit, das Souvenir durch Einstellen eines Kurzevents zu ergattern.
Und das dürfte daran liegen, dass die Herausforderung für diese Badges bei knapp über Null liegt: Finde einen Cache, besuche ein Event oder (relativ neu) absolviere eine ALC-Station. In Ausnahmefällen muss es mal ein besonderer Cachetyp wie ein Earth Cache sein, aber im Wesentlichen gibt es diese Teile für normales Cachen. Und selbst das ist manchen schon zu aufwendig und sie gehen lieber zu passend eingestellten Kurzevents oder dem täglichen Kurzevent, dass sich steigender Beliebtheit erfreut.
Was Groundspeak sich davon verspricht, ist mir nach wie vor schleierhaft. Auf die Anzahl der Logs haben die kaum einen Einfluss, denn den Cache, den ich finde, um bspw. das Leapday-Souvenir zu erhalten, hätte ich sonst an einem anderen Tag gefunden. Allenfalls die passend gelegten Kurzevents dürften hier die Logzahlen ein wenig erhöhen, aber ist das noch Geocaching? Mit Stand jetzt ist übrigens mittlerweile jeder 4. in diesem Jahr in Deutschland herausgekommene Cache ein Event. Das wird sich im Laufe des Jahres sicherlich noch ändern, wenn das Jahr endet und die Herbst/Winterdosen gelegt sind, aber bemerkenswert ist es schon.
Zusammen mit dem derzeitigen Hype um ALCs(also jedenfalls im HQ) rückt das Prinzip “Gehe raus und finde eine Dose” immer mehr in den Hintergrund zugunsten schneller, ja was eigentlich, Fundpunkte? Irgendeine Art von Wettbewerb, wer mit dem wenigsten Aufwand die meisten Souvenire erlangt? Wie wäre es denn, wenn wir uns einfach mal wieder darauf fokussieren, draußen was zu erleben?
In diesem Sinne: Bis bald im Wald und Happy Hunting!
Ein Gedanke zu „Souvenirjäger“
“Mit Stand jetzt ist übrigens mittlerweile jeder 4. in diesem Jahr in Deutschland herausgekommene Cache ein Event.”
Der Raum Dresden bekennt sich hier schuldig *g*