Ich weiss nicht, wie ihr es mit Sudoku-, Jigidi- oder sonstigen Mysterycaches haltet, aber ich löse die in der Regel nicht selbst, sondern lasse entsprechende Tools daran, wenn überhaupt, meistens lasse ich die links liegen. Damit will ich sie nicht schlecht machen, gibt ja genug Cacher, die das gerne machen, aber auch da dürften die meisten Kollege Computer befragen. Für mich muss ein Mystery interessant sein, ein interessantes/lustiges Rätsel haben, oder eine interessante Geschichte oder einfach auch nur (mutmaßlich) an einem geo-affinen Ort liegen, der einen Spaziergang wert ist. Also, wie kann man Rätsel interessanter gestalten? Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt, Rätsel nicht “nach Vorschrift”, also so, wie die Owner es sich dachten, zu lösen, sondern nach alternativen Lösungswegen zu suchen, genaues Anschauen der Formel, mögliche Koordinaten auf Flopps Karte einzutragen, Verstecke archivierte Mysteries aufsuchen, Raten, etc., was hier im Blog auch dokumentiert ist. Viele Mysterycaches haben solche Hintertürchen, die oft versehentlich eingebaut sind.

Warum also nicht solche Hinterüren mit Absicht einbauen? Mysterycaches sind dazu da, gefunden zu werden, und früher oder später landen die Koordinaten eh auf irgendwelchen Listen, warum also nicht denen, die die selber lösen, ein paar Alternativen anbieten und eine Freude machen? Das kann alles mögliche sei:

• eine Formel mit nur einer Variablen, zB in der Form N 53 55.(41*X+11) E 010 11.(45*X+3)
• Findemichs, die mit der Ingress Intel oder über andere Karten auffindbar sind
• ein die Umgebung zeigendes Spoilerbild + eine Location, die in der Lücke zwischen drei anderen Caches liegt
• den Bonuscache einer Cachereihe in einer auf der Karte deutlich erkennbaren Lücke im Trail plazieren
• ein Hint, der im Zielgebiet wirklich eindeutig ist (“hinter der Blitzeiche”) und damit Ortskenntnis belohnt

um nur ein paar Beispiele zu nennen   Gerade eindeutige Spoilerbilder können auch explizit im Text erwähnt werden, falls jemand partout keine Lust auf das eigentliche Rätsel hat.  Es gibt aber natürlich auch den genau entgegengesetzten Weg Rätselfüchse suchen, wenn sie nicht gleich eine Idee haben, nach Mustern. Wenn ein Code 10 Zeilen hat, liegt der Schluss nahe, dass jede Zeile einer Zahl der Koordinate hat. Oder wenn in einem bekannten Text ein paar Worte ausgetauscht werden.

Warum also als Owner nicht das Rätsel nicht mit ein paar falschen Brotkrumen würzen? Also zum Beispiel

• die ersten 10 Primzahlen in den Text einbauen
• ein Sudoku als Bild hinterlegen und die Finalkoordinaten in hellgrau in einer Ecke des Bildes ablegen
• wahllos Worte im Text unterstreichen, um davon abzulenken, dass der Text genau 10 Sätze umfasst
• Textpassagen so präparieren, dass Suchmaschinensuchen in völlig themenfrenden Seiten münden(und die richtigen Passagen bei einer passenden Seite)
• ein Headerbild mit Vogelgruppen nehmen, während die Lösung in den BWWs der genannten Vogelarten liegt
• ein What3Words-Tripel in gehöriger Entfernung einbauen

Es geht also darum, Muster zu erzeugen, die nicht zum Ziel führen. Aber Vorsicht, das alles muss sich im Rahmen bewegen. Ein Jidigi, bei dem Ende ein “Ätschibätsch, hier ist nichts” rauskommt, ist reine Gängelei. Ein Morsecode sollte als Ergebnis zumindest einen Hinweis auf den echten Lösungsweg ergeben. Nach meinem Eindruck kommt sowas aber bei der Rätselcommunity in der Regel gut an(allen kann man es sowieso nicht recht machen) und bei den Koordinatenschnorchlern ist es eh egal Und natürlich können hier auch die o.a. Hintertüren mit eingebaut werden, quasi zum Ausgleich. Und das alles ist eh für die Katz’ wenn man Ende nur ein Angelpetling am Straßenrand wartet, den konnte ich mir nicht verkneifen

In diesem Sinne: Bis bald auf dem Holzweg und happy hunting!