Hör mal, wer da schlürft.

Hör mal, wer da schlürft.

Am Wochenende war es wieder einmal soweit: Es war schwülwarm und es galt, einen Cache mitten im Wald zu bergen. Folgerichtig bahnte ich mir – passend zum Wetter in kurzen Hosen – einen Weg durch die Brennnesseln zum GZ, wo mich ein Mückenschwarm freudig begrüßte ;-) Also eine eher dämliche Aktion, die wieder einmal die Frage nach der “richtigen” Strategie beim Umgang mit Mücken aufwarf.

Warum juckt es überhaupt?

Der Stich selbst juckt zunächst einmal gar nicht. Die Mücken injizieren beim Stich ein Protein, das das Blut verdünnt, so dass sie leichter trinken können, also eigentlich kein Problem Nur unser Immunsystem findet es gar nicht so toll, wenn da plötzlich fremde Proteine im Blut auftauchen und reagiert entsprechend darauf, die Schwellung und das Jucken sind also eine Immunreaktion des Körpers, demzufolge fällt die Reaktion auch individuell unterschiedlich aus. Solange man aber nicht gegen dieses Protein allergisch ist, ist der Stich selbst auch aufgrund der niedrigen “Dosierung” unkritisch. Und wer allergisch reagiert, weiss sowieso am besten, wie man sich im Sommer am besten verhält, dieser Artikel wendet sich an den Rest der Cacherschaft:

Prävention

Am besten ist es, wenn die Mücken erst gar nicht zum Stich kommen zu lassen:

  1. die einfachste Möglichkeit ist es, Cache Cache sein und den überm GZ kreisenden Schwarm in Ruhe zu lassen und im Herbst wiederzukommen. Ist vielleicht nicht Jedercachers Geschmack, aber man muss ja auch nicht auf Deibel komm raus ins Mückenreich gehen.
  2. Mückenspray ist sicher die erste Wahl für einen schnellen Schutz im Mückenland. Mücken orientieren sich an Gerüchen und die Sprays verändern den Körpergeruch, so dass wir für die Mücken uninteressant werden. Problem dabei ist, dass das Mittel durch Schwitzen weggespült wird und dass man sich wirklich großflächig einsprühen muss, da unsere kleinen Freunde im Zweifel doch eine interessante, weil richtig riechende Stelle finden. Der Geruch dieser Sprays, den wir wahrnehmen, ist übrigens total uninteressant für Mücken, sondern soll nur dafür sorgen, dass das Spray für uns besser riecht, nunja.
  3. Vitamin B soll den Hautgeruch verändern und dadurch die Mücken fernhalten.  Klingt zunächst verlockend und einfach, weil das Einschmieren entfällt und man komplett ausdünstet, aber so richtig nachgewiesen ist die Wirksamkeit nicht und ich habe es selbst auch noch nicht ausprobiert.

Nachsorge

Nicht immer trifft man auf Mücken, es kommt natürlich stark auf Witterung und Gelände an. Also ist es manchmal effektiver, für den Fall der Fälle gewappnet zu sein, anstatt sich großartig vorzubereiten, gibt ja auch Cacher, die keine Listings lesen und lieber gleich mit der gesamten ECGA losziehen ;-)

  1. Salben und Cremes lindern den Juckreiz und fördern damit die Heilung. Einfach auf die betroffene Stelle auftragen und weitercachen. Ähnlich wie die Sprays können sie durch Schweiss, Regen oder wühlen am GZ leicht abgetragen werden. Die wirklich wirksamen Mittelchen sind übrigens apothekenpflichtig
  2. Kälte, zum Beispiel durch Sofortkältepacks, lindern ebenfalls den Juckreiz, sind aber vergleichsweise teuer und sperrig und die Wirkung hält nicht lange an. Die sollten eher für Prellungen oder dergleichen in der Tasche bleiben.
  3. Elektrozapper kommen nach dem Stich zum Einsatz und funktionieren meist piezoelektrisch, so ähnlich wie ein Feuerzeug. Sie sind klein und handlich und brauchen keine Batterien. Einfach auf die betroffene Stelle setzen und ein paar Mal betätigen. Was genau die machen, ist nicht so ganz klar, aber bei mir haben die den Juckreiz schnell gemildert und die Abheilung beschleunigt. Ich habe so ein Teil vor vielen Jahren einmal beim Discounter entdeckt und es hat auch viele Jahre gehalten. Die Hersteller geben die Lebensdauer in der Anzahl der Anwendungen an, bis der Piezokristall verbraucht ist. Der elektrische Schlag ist nicht wirklich stark, viel schwächer als ein Weidenzaun.
  4. Wärmestifte tun im Prinzip das gleiche. Auch hier ist nicht ganz klar, was genau geschieht, die Vermutung ist, dass die Juckreiz und Schwellungen verursachenden Proteine durch die Wärme schneller aufgespalten und vom Körper abgebaut werden. Ich habe mir vor ein paar Wochen so ein Teil zugelegt und habe es am Sonntag intensiv getestet  – in Wahrheit habe ich mich natürlich mit Absicht ins Mückenland begeben, um den Stift für Euch testen zu können ;-) –  und bei mir hat es sehr gut funktioniert. Allerdings ist die Behandlung, bei meinem Modell 3 oder 6 Sekunden Wärme, doch etwas unangenehm, 6 Sekunden sind für mich sehr unangenehm :shock: Das muss man einfach abkönnen. Trotzdem ist das bis jetzt für mich die beste Art, mit unseren kleinen Freunden umzugehen

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und lasst Euch nicht so viel beissen!

Ein Gedanke zu „Hör mal, wer da schlürft.

  1. Moin!
    In Sachen Nachbehandlung von Mückenstichen gibt es inzwischen eine Fülle an Varianten!
    Diese PiezoDinger funktionieren bei uns nicht aber dafür die “richtige” Thermie-Behandlung mit über 50°C Wärme.
    Da kann man natürlich in verschiesenste Stäbchen und Handy-Adapter investieren aber auch Feuerzeug und Taschenlampe (ab 300lm bei 14mm Durchmesser) funktionieren sehr gut bei uns!
    Viele Grüße
    Markus

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