Andere Geocaching-Mythen

Andere Geocaching-Mythen

Nachdem das offizielle Blog fünf Geocaching-Mythen, von denen ich drei noch gar nicht kannte, präsentierte, überlegte ich, ob das denn wirklich schon alles gewesen sein könnte. Antwort: Nein ;-) In der Tat gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Geocaching-Mythen in den C-Akten, die ich heute präsentieren möchte. Wie so oft gilt auch hier, dass das durchaus nicht pauschalisierend gemeint ist:

Der Weg ist das Ziel

Ein klassischer Mythos, der schon lange als solcher enttarnt ist. Wieso kriegt eine Tradiserie im Wald binnen einer Woche mehr Besucher als die zugegebenermaßen anspruchsvolle Hybridletterbox, die dort seit 2017 liegt? –  Weil nicht der Weg das Ziel ist, jedenfalls solange die CpM, also Cachefounds per Minute, zu gering ist. Und solange es genug (Quasi-)Drive-In-Straßenranddosen gibt, besteht ja auch kein Bedarf an “Weg”. Besagte Letterbox wurde übrigens zuletzt während der Publishpause im Frühjahr gefunden, als der “Nachschub” an neuen Straßenranddosen versiegte. Zufall?

Die Dosengröße spielt keine Rolle

Sicher, wenn an den zu zeigenden Ort keine Munibox hinpasst, sollte es eine Nummer kleiner sein. Nur: Es geht ja gar nicht um den Ort(s.u.), es geht viel zu oft darum, einfach irgendwie einen Cache an beliebiger Stelle zu verstecken, und da gilt natürlich, dass der Cache um so einfacher versteckt werden kann, je kleiner der Behälter ist. Dazu kommt, dass ein Petling viel preiswerter als eine Klickbox ist, quasi schon ein Wegwerfartikel ist. Da muss man sich dann auch nicht viel Mühe geben, wenn das Ding gemuggelt wird, ist es kein großer Verlust. Wobei man auch berücksichtigen muss, dass Geocaching durch Nachmachen erlernt wird, und wenn Du als Anfänger überwiegend Mikros präsentiert bekommst, liegt der Schluss nahe, dass das die normale Cachesorte ist.

Location, Location, Location

Ein ganz alter Mythos, der vielleicht mal einen wahren Ursprung hatte. Heute gilt oft: Die Location hat Koordinaten, das reicht vollkommen aus. Es geht nicht mehr ums Zeigen eines besonderen Ortes, einer schönen Aussicht oder dergleichen, sondern nur noch um den Cache selbst. Und spätestens wenn die Sucher mit einer Bi****a im Geäst eines arglosen Baumes herumstochern, ist die Location sowieso egal. Und wer auf einem Trail alle 161 Meter eine Dose suchen “muss”, kriegt auch nicht viel von der Umgebung mit. Und selbst wenn es dann eine sehenswerte Location gibt, wird sie von einem großen Teil der Cacher ignoriert, wenn sie zu weit weg vom Parkplatz liegt und es am Ende  nur einen einzigen Cache zu finden gibt.

Städte sind geeignet fürs Geoaching

Jaaa, Voss-Margarine. Aber wie eingangs schon geschrieben, wollen wir hier ja nicht pauschalisieren. Und auf eine Voss-Margarine kommen ungezählte Stadtcaches, die Anwohner irritieren, hinter irgendwelche Büsche geschmissen wurden, Pipieckencaches, Angelcaches in Wohngebieten, Fallrohrmagnetnanos usw. usf. und immer wieder der Hinweis, doch bitte auf Muggels zu achten. Caches also, bei denen man abends nicht mehr weiss, worum es ging und die nur in Erinnerung bleiben, wenn es Stress mit Muggeln gab.

…zum Schluss

Diese Mythen stellen eine Art idealisiertes Geoaching dar, dass es so in reiner Form niemals gab. Denn von Beginn an gab es sie, die Leitplankenmikros, Belanglostradis und Wohngebietscaches. Aber es gibt eben auch nach 20 Jahren immer noch zeigenswerte Locations, abgelegene Wäldchen, unentdeckte Bunkerruinen und Muniboxen am Ende eines Multis, auch wenn ihre Zahl immer weiter abnimmt. Und natürlich Owner, die sich nicht damit zufriedengeben, das Spiel mit schnöden Mikrotradis am Laufen zu halten und die unverdrossen ihre seit Monaten unbesuchten Caches warten.

Es muss auch nicht immer der 8-Stationen-Oldschool-Multi im Buchenwald hinter den sieben Bergen sein oder der Hexenteich mitten im Wald. Wenn es danach ginge, wäre ich nur noch alle paar Monate draußen unterwegs, wenn überhaupt. Wichtig ist nur, dass es solche Caches, die aus dem Einheitsbrei herausragen, überhaupt noch gibt. Und wo genau die Grenze zum Einheitsbrei liegt, ist auch immer Geschmacksache:

Es gibt zwischen exzellenten Caches und irgendwelchen Nulldosen viele, viele Abstufungen. So ist der eindeutig versteckte Petling im Wald immer noch besser als der Petling am Schild im Industriegebiet und der wiederum ist dem Angelcache am Wendehammer im Wohngebiet vorzuziehen usw. usf.

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting!

 

 

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