Groundspeak dreht wieder am Murmeltierrad

Groundspeak dreht wieder am Murmeltierrad

Endlich ist es soweit, zum Anlass “25 Jahre Geocaching” hat Groundspeak sich etwas tolles, bahnbrechendes einfallen lassen. Naja, nicht ganz, Treasures halt. Ich muss gestehen, dass ich das nicht so richtig auf dem Schirm hatte,  bis ich in einem Log davon las. Ja nun, das ist ein Geocaching-Thema, also “muss” ich mich wohl damit befassen. Aber wirklich nur “muss” in dem Sinne, in dem man Dosen suchen “muss”.

Eigentlich ist das eine Neuauflage des Wheel of Challenges, was mich auf den Titel dieses Postings gebracht hat, denn die Parallelen sind unverkennbar: Wieder einmal gibt es Souvenirs fürs Cachen, nur dass sie dieses Mal Treasures heißen. Und Souvenirs gibt’s auch noch obendrauf. Und wieder einmal sehen sich Vielcacher mit der Herausforderung konfrontiert, in einer weitgehend leergefundenen Homezone die letzten offenen Caches zusammenzusuchen. Und wieder einmal – da gehe ich jede Wette ein – werden kreative Stunts mit dem Logdatum veranstaltet, um zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Caches für ein Treasure zu “finden”.

Es gibt aber auch ein paar Neuerungen:  Wenn ich das richtig verstanden habe, laufen die ersten vier Runden “für immer”, sind also für alle, die das Cachen nicht sofort einstellen, machbar und teilweise unvermeidbar. Die Messlatten für die Schätzchen sind wie so oft knapp über Bodenniveau angebracht, so dass man kaum darum herumkommt, mit weiteren Knibbelbildchen beglückt zu werden(Apropos: Ich habe gerade ganz arglos einen Cache geloggt und mir auch prompt ein Souvenir eingefangen).

Ansonsten verläuft alles in gewohnten Bahnen: Ich bin mir sicher, dass zu den jeweiligen Stufen  die jeweils passenden Caches rausgehauen werden(Events sowieso), aber wenn dadurch ein paar Dosen, seien sie auch noch so belanglos, rauskommen, hat sich das Manöver für Groundspeak schon einmal gelohnt. Denn der Erfolg dieser neuen Challenge lässt sich kaum messen. Zwar gibt es durchaus vereinzelt Hinweise in den Logs, dass die jeweiligen Caches im Rahmen der Challenge gefunden wurden, aber ob die Mehrheit jetzt Dosen sucht, weil es ein Abziehbildchen gibt oder einfach echt tolles Wetter zum Cachen ist, lässt sich kaum messen. Und wieder werden Cacher, die von der ganzen Aktion nichts mitbekommen haben, verwundert neue Souvenirs(oder Treasures) erhalten.

Also: Anlässlich des 25. Geburtstages hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, als ein paar neue Etiketten für alten Wein. Aber vielleicht muss man das Spiel gar nicht großartig weiterentwickeln, Fußball wird ja im Wesentlichen auch wie vor 100 Jahren gespielt, ohne dass es seine Faszination für Fans und Spieler eingebüßt hätte. Und vielleicht sollte man auch gar nicht versuchen, ein Spiel, das auf physischen Gegenständen und Bewegung an der frischen Luft basiert, durch virtuelles Bling-Bling zu modernisieren. Ist aber nur ein Gedanke, da draußen laufen viele Cacher herum, die Spass an dieser virtuellen Souvenirjagd haben.

In diesem Sinne:

Bis bald im Wald und happy hunting!

Ein Gedanke zu „Groundspeak dreht wieder am Murmeltierrad

  1. Natürlich wird es “kreative” Lösungen und sehr viel Selbstbetrug geben. Darüber kann man berichten und sich lustig machen, aber eigentlich wird nicht mal jemand geschädigt. Das größte Problem sehe ich darin, dass zu viele schlichte Gemüter im Trump-Style unterwegs sind. D.h., keiner mag sie, ihr IQ liegt auf Höhe Knäckebrot, aber sie gieren nach Beachtung. Und so beginnen sie sich Trump-like durchs Hobby zu bewegen, also alles dafür tun aufzufallen. Und die schiere Menge allein sorgt bereits dafür, dass kaum noch Widerspruch kommt. Die verbliebenen Podcasts und die meisten Blogs sind nun wahrlich weich gespült und loben alles und jeden, oder berichten nur über ihre ach so tollen Urlaube. Und damit hören immer mehr Cacher auf und die verbleibenden machen den Quatsch mit, oder ignorieren ihn halt. Meine Hoffnung ist, dass sich das von allein überlebt, den Schlichten geht damit auf Dauer doch wieder die Aufmerksamkeit verloren 🤷

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