ein paar Worte zu Wohngebietscaches
Geocachen ist für mich nach wie vor eine Freizeitakivität, die in der freien Natur stattfindet, Stadtcaches müssen eigentlich aufgrund der ganz anderen Bedingungen auch anderen Anforderungen genügen, tun sie aber eher selten. In reinen Wohngebieten sind die Anforderungen sogar höher, um Konflikte mit Anwohnern zu vermeiden. Wie sieht so etwas nun in der Praxis aus? Die folgenden Snippets sind sinngemäß(damit das Listing nicht ergooglebar ist) aus einem realen Cachelisting entnommen:
Der Cache liegt in einem Wohngebiet (…) die Anwohner wissen nicht Bescheid (…) die Anwohner sind mißtrauisch (…) bitte nicht nachts suchen…
Dazu der obligatorische Hinweis, doch bitte unauffällig zu suchen. Was leider fehlt ist der Hinweis, dass man auch beobachtet werden kann, wenn niemand zu sehen ist, durch Fenster zum Beispiel. Hinter denen mißtrauische Anwohner stehen und sich wundern, warum da hinten seit gestern immer wieder ortsfremde Menschen betont unauffällig in der Gegend herumstehen
Und da frage ich mich: Warum? Wenn ich genau weiss, dass die Location Konfliktpotential bietet, warum muss dann da unbedingt ein Cache hin? Dass an jeder Location auch Muggel auftauchen können, selbst am verlorensten LPC und mitten im Wald, ist ja klar. Das ist aber etwas ganz anderes als den Muggeln den Cache direkt vor die Haustür zu setzen und dann darauf zu bauen, dass die Cacher sich schon zu benehmen wissen, davon abgesehen, dass Wohngebiete in der Regel wenig Vorzeigewert haben, egal wie anheimelnd und gemütlich sie daherkommen.
Die Gesetzmäßigkeiten von Feld-, Wald- und Wiesencaches funktionieren einfach nicht in urbanen Siedlungsgebieten. “Draußen” ist es recht unproblematisch möglich, eine normalgroße Dose zu deponieren, in einer Siedlung wird das Teil noch vorm Publish von der Straßenreinigung oder spielenden Kindern “entsorgt”. Deshalb weichen die Owner solcher Caches dann auf entsprechend kleine, besser versteckbare Behälter aus, was dann auf Größen unterhalb von Filmdose hinausläuft. Dieses wiederum erhöht bei entsprechend diffusem(‘magnetisch’ kann in 10 Meter Umkreis eine Menge bedeuten) oder absenten Hint den Suchaufwand und damit wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass der Sucher angesprochen wird.
Also: Wenn der Cache denn unbedingt in einer Siedlung gelegt werden muss, wofür es meiner Meinung nach überhaupt keinen Grund gibt, gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten: Alle Anwohner in Sichtweite informieren(macht kaum einer), für Sichtschutz sorgen(wie auch immer) oder eben ein wirklich originelles Versteck aufbauen, beim dem loggende Cacher von einem PAL-Feld umgeben sind, weil das, was sie da tun, so selbstverständlich ist, dass niemand darauf achtet, Voss-Margarine setzt da Maßstäbe, wenn auch sehr hohe. In jedem Fall sollte das Versteck eindeutig sein und/oder einen sehr präzisen Hint haben: Nicht magnetisch, sondern Pfahl, 2 Meter, magnetisch. Alles andere dient der Bespaßung des Owners, der oft auch in Sichtweite wohnt und gerne zuguckt, oder wurde einfach nicht bedacht.
Eine vierte, sehr heimtückische Möglichkeit sei noch der Vollständigkeit halber erwähnt und aus einem Listing zitiert: Einige Anwohner sind informiert, aber nicht alle. Sprich: Wenn Dich einer der 99,9% uninformierten Anwohner erwischt, ist es Deine Schuld, dass der Cache auffliegt
In diesem Sinne: Bis bald außerhalb der Siedlung und happy hunting!
2 Gedanken zu „ein paar Worte zu Wohngebietscaches“
Da Groundspeak keine Nano-Größe einführen will (oder kann), sollen Nanos als Mikro gelistet werden. Ich würde aber keinen Nano verstecken, allein schon weil das Logbuch ständig voll ist und ganz ehrlich: Wer mag schon Nanos?
Ob nun Caches in Wohngegenden toll sind oder nicht sei mal dahingestellt.
Schonmal daran gedacht einen der Anwohner (Mehrzahl) zu ärgern, indem man mit voller Absicht Cacher zu jeder Tages- und Nachtzeit vorbeischickt?
Toll finde ich: Größe Micro und dann ist ein Nano versteckt.
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