Die Vermessung der Fundwelt
In meinem letzten Beitrag äußerte ich die Vermutung, dass meine Statistik aus 60 Samples unter Umständen anders aussehen würde, wenn sich die Datenbasis änderte. Bei näherer Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass das auf jeden Fall zutrifft, da ich mit Durchschnittswerten gearbeitet hatte. Das Problem dabei ist, dass Ausreißer das Ergebnis verzerren können. Ein Beispiel: Auf einem Event sind 9 Cacher anwesend, die alle genau 100 Funde haben, also hat jeder im Durchschnitt 100 Funde. Betritt nun ein Cacher mit 1100 Funden den Raum, hat jeder Anwesende plötzlich im Schnitt 200 Funde. Die Lösung, auch unter dem Aspekt der Vergleichbarkeit, liegt in der Verwendung von Medianwerten. Hier werden alle Meßwerte der Größe nach sortiert und der in der Mitte stehende Wert ist dann der Median.
Nun ging es also daran, diese neue Erkenntnis in eine Statistik zu überführen und die Fundzahlen für eine Reihe von Cachetypen im Zeitraum von 2011 bis 2016 zu vergleichen. Dieses habe ich für CITOs, Earth Caches, Events, LBHs, Multies, Mysteries , Tradis, Virtuals, Webcamcaches und Wherigos getan. Hier liegt ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von Medianen: Sie funktionieren auch mit kleinen Datenmengen, wie sie bei Virtuals und Webcams systemimmanent sind. Bei den physischen Caches gab es keine großen Überraschungen, da diverse Blogs in den letzten Wochen schon darüber berichteten(die Zahlen in den Klammern geben die Anzahl betrachteter Caches an):
Wie man sieht, sinken die Fundzahlen im Jahre 2016 bei den physischen Caches teilweise recht deutlich gegenüber den Vorjahren. Wie stellt sich die Situation bei den erstmalig erfassten mehr oder weniger virtuellen Caches dar? Hier gab es dann doch eine Überraschung: Die vielgescholtenen Events bzw. deren Besucherzahlen sind nicht angestiegen, im Gegenteil: Auch hier ist ein Einbruch zu verzeichnen, um ca. 50% gegenüber dem Maximum, dasselbe gilt für CITOs. Ebenfalls betroffen sind Earthcaches, die durch die genaue Überprüfung der GeoAware qualitativ recht hochwertig sind, aber von vielen Cachern aus unerfindlichen Gründen heutzutage auch gemieden werden:
Etwas anders stellt sich die Situation bei den Wherigos dar, denn diese sind bereits seit 2012 im Sinkflug. Das mag daran liegen, dass Groundspeak dieses an für sich spannende Projekt nicht mehr weiterverfolgt, was ich persönlich sehr schade finde:
Das beste kommt bekanntlich zum Schluss, in diesem Fall zu den überraschenden Gewinnern des Abends: Die Virtuals und Webcamcaches erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit, die Webcams konnten in 2016 sogar noch zulegen – ein Schelm, wer böses dabei denkt:
Fazit: Auch diese Statistik zeigt, dass die Fund- ebenso wie die Publishzahlen stetig zurückgehen, aber das muss ja nichts schlechtes heissen, vielleicht erleben wir 2017 eine Renaissance des Geocachens Blicken wir als gespannt in die Zukunft und harren der Dinge, die da kommen werden…
In diesem Sinne: Bis bald im Wald, guten Rutsch und happy hunting!