Schinken ist nicht die Lösung

Schinken ist nicht die Lösung

Auf meinen letzten Post gab es dann doch einige Reaktionen, was mich sehr gefreut hat. Zum Einen wurden in einem Kommentar Powertrails erwähnt, die natürlich viele Cacher anziehen aber eben auch viele Probleme nach sich ziehen, was in einer sehr ausführlichen Antwort dargelegt wurde, danke dafür und danke auch an Zappo für seine Sichtweise der Dinge, die in der Tat viel für sich hat. Auch die Cachefrequenz nahm mein Posting dankenswerterweise auf. Offenbar ist die Stille auch schon im restlichen Deutschland(also der Teil südlich der Elbe) bemerkt worden, in der aktuellen Folge von DSM wurde das Phänomen auch kurz thematisiert. Auch der Schinken wurde angesprochen, was mich neugierig machte. Also kurz mal geguckt: Aha, es geht um Signal’s Labyrinth, wo man aktuell offenbar Schinken einsammeln muss :???: Ich würde ja lieber Cachen gehen.

Das tat ich auch am Sonntag, bei einem recht neuen Waldmulti über 7 km, eine echte Rarität mittlerweile. Auch dass ich am Start gleich andere Cacher traf, mit denen ich dann zusammen loszog, kommt auch nicht mehr so häufig vor. Relativ dicht anbei des Trails befindet sich ein Travelbug-Hotel, das natürlich auch besucht wurde. Und, ich übertreibe nicht, das überquoll von Travelbugs, auch anderswo scheint es mittlerweile massive Probleme zu geben, die Teile irgendwo auszusetzen. Da ist so eine relativ abgelegene Dose mit Schloss und solidem Behälter natürlich ein lohnenswertes Ziel.

Kurzum: Auch aus anderen Ecken des Geolandes mehren sich die leiser werdenden Signale, auch wenn natürlich nach wie vor immer noch neue Dosen rauskommen und hin und wieder neue Nicks in den Logs auftauchen. Positiv gesprochen könnte man es Konsolidierungsphase nennen, ein Gesundschrumpfen, whatever. Wenn es denn so ist, soll es mir Recht sein.

Falls dem nicht so ist und die ganze Dosensucherei nach und nach den Bach runtergeht, wären vielleicht doch ein paar neue Impulse angebracht, damit das ganze Spiel nicht vollends zum Stillstand kommt. Die Förderung der Cacheownerschaft hatte ich vor ein paar Monaten schon einmal angesprochen, aber was soll da noch gefördert werden, wenn in Seattle gleichzeitig laut überlegt wird, die Lebensdauer von Dosen zu beschränken? Oder wenn irgendwann niemand mehr zur Dose kommt(OK, das ist jetzt schwärzeste Schwarzmalerei)?

Bleibt eigentlich nur, neue Spieler zu gewinnen oder die vorhandenen Spieler zu motivieren. Der erste Lockdown hatte ja eine gewisse Belebung für uns gebracht, als nur die ansonsten ungeliebten Bestandsdosen, Multis, Mittel- und Langstreckentradis und sonstiges Pfui zum Besuchen übrig waren, wie könnte der neue Schubs aussehen?

Eigentlich ist es erstaunlich, dass es keine Geo-Influencer gibt, also Cacher, die über Youtube oder TikTok ein großes Publikum(für Geocachingverhältnisse wohlgemerkt) ansprechen, begeistern und motivieren können, aber so ist es nun einmal.

Aber vielleicht braucht es das auch gar nicht, vielleicht ist Geocachen in 2 Jahren so, wie es vor 15 Jahren war, irgendso ein komisches Spiel für Eingeweihte, das bei den Muggels den Status “Hab’ ich mal von gehört” hat, aber ansonsten nicht weiter interessiert, hätte doch auch was, oder?

In diesem Sinne: Keep calm and carry on und happy hunting!

 

2 Gedanken zu „Schinken ist nicht die Lösung

  1. Hallo zusammen,
    zunächst kann ich die meisten Punkte des Beitrags vollends verstehen, doch südlich der Elbe gibt es mehr Cacherleben, als man aus der ‘Homezone’ heraus vielleicht denken mag.
    Ich lebe in NRW, genauer zwischen Köln und Bonn, was einer der Hotspots für Geocaching zu sein scheint (wie quasi um alle größeren Städte herum). Bei uns wird es bzgl. der Veröffentlichung neuer Dosen nicht leiser, denn es erscheinen in meinem 15 Kilometerradius quasi täglich neue Dosen (Events außen vor gelassen). Im gefühlten Rhythmus von drei Monaten auch gern mal Runden mit 5-20 Dosen, wo es sich dann so richtig lohnt den raus zu gehen. Von Langeweile kann im meiner Umgebung keine Rede sein – selbst wenn man auf der persönlichen Karte schon fast alles besucht hat(te).
    Die Erfahrung des wieder abnehmenden Newbie-Stroms durch Corona kann ich hingegen auch in der Region Köln/Bonn bestätigen. Genauso verhält es sich mit dem Schwund an Cachebehältern, welche auch mal einen Tradi aufnehmen können. Ich selbst verwahre durch diverse Events aktuell drei Tradis, die auch für meine Small- bis Regular-Dosen zu groß sind, aber eben auch sonst kaum (sinnvoll) abgelegt werden können. Da schwindet die Lust neue Trackables auf die Reise zu schicken schnell und in Folge dessen schwinden auch die Gewinne bei Groundspeak,die sich ja zum Teil über die TBs & Coins finanzieren.

    Zum Thema “..aber was soll da noch gefördert werden, wenn in Seattle gleichzeitig laut überlegt wird, die Lebensdauer von Dosen zu beschränken?”
    Nun, ich selbst finde diesen Vorschlag gar nicht so schlecht und hatte ihn selbst bei Groundspeak eingereicht. Meine Idee ist jedoch, dass man als Owner die Option haben sollte, die Dose 3, 6, 9 Monate oder unbegrenzt veröffentlicht zu lassen. Dies im Listing z.B. mit einem Groundspeak-Countdown sichtbar hinterlegt, ermöglicht die Ausarbeitung ganz neuer Cacheideen. Welcher Cacher möchte sich schon die Dosen/Punkte entgehen lassen, wenn sie zeitlich begrenzt und danach nicht mehr erreichbar sind?
    Als Beispiel nenne ich hier die Advents- und Weihnachtsrunden. immer wieder schön, aber eben auch nur von Dezember bis (in der Regel) 31.03. des Folgejahres verfügbar. – Auf diese Art und Weise könnte ein der Wechsel der Dosen viel schneller erfolgen, ohne dass sich jemand beschwert oder die aktuellen Vorstellungen von Groundspeak verletzen würde (Dose sollte mindestens sechs Monate Bestand haben).

    Geo-Influencer gibt es meiner Meinung nach nicht bzw. finden sie wenig Beachtung, da die Zielgruppe (meist Muggel oder Neulinge) als Einstieg eben nicht dort vorbei schauen. Dies fällt mir insbesondere bei Events immer wieder auf, bei denen Neulinge in der Regel erst dann erscheinen, wenn man sich zuvor mal zufällig beim Cachen getroffen hat und sie informiert bzw. die Scheu vor solchen Treffen nimmt.
    Geocaching bleibt also (für mich) ein Spiel für wenige Freiluft-Begeisterte, denen Wind und Wetter egal sind und welche sich gern untereinander treffen.

    Ja, meine Ansicht ist nicht auf alle Regionen übertragbar, soll sie aber auch nicht. Sie spiegelt meine subjektive Wahrnehmung meiner 15 Kilometer-Bubble wider und in dieser scheint eher die Sonne, als das es für Geocaching finster(er) wird.

    Gruß aus Troisdorf (Köln/Bonn), Dirk

  2. Hallo,
    warum soll es keine Geo-Influencer geben? Zumindest auf Youtube und Instagram – bei TicToc kenne ich mich nicht aus – gibt es einiges zu entdecken. Gerade die T5-Szene wird da stark befeuert und es kommen immer wieder neue Leute dazu es mal mit dem T5-Klettern zu versuchen und Spaß daran haben.
    Auf meinem Kanal habe ich bereits über 60 Kletter-T5-Videos veröffentlicht und es gibt noch ein paar wackere Abenteurer, die ebenfalls von Ihren Touren auf YouTube berichten.
    Auch der alle paar Wochen abgehaltene Livestream “Wohnzimmer T5” erfreut sich wachsender Beliebtheit. Anfang Mai starten wir zur mittlerweile 10 Folge.
    Das ist zwar alles eine Nische in der Nische, aber immer hin.
    Schau doch mal vorbei. https://www.youtube.com/@OllisWelt
    Liebe Grüße
    Olli

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