alt aber geil oder einfach nur veraltet?

alt aber geil oder einfach nur veraltet?

Eines gleich vorweg: Ich mag alte Caches. Eben weil sie einen einen gewissen altmodischen Charme haben. Und alleine schon die Tatsache, dass ein Cache zehn oder mehr Jahre übersteht, ist schon ein Zeichen für eine gewisse Qualität. Eigentlich. Natürlich wurden früher nicht nur Meisterwerke ausgelegt, auch damals gab es schon viel Durchschnittsware, so ein Cache unterscheidet sich bis auf sein Alter gar nicht so sehr von neueren Exemplaren. Worauf ich eigentlich hinauswill: Cachepflege

Altersbeschwerden

Ein Multi (oder eine andere Sorte) kann zehn Jahre oder mehr in freier Wildbahn überleben, oder sagen wir lieber: existieren. Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass mit steigendem Alter auch die DNF-Quote oder Hinweise auf Probleme steigen. Da ist der Baum vom Spoilerfoto längst in eine andere Form gewachsen oder gefällt, Stages sind halb überwuchert, die Betonplatte kaum noch zu erkennen usw. usw.

Die Ursache ist klar: Die jeweiligen Owner kümmern sich nicht mehr wirklich. Dass die Fundzahlen an einem Cache von Jahr zu Jahr weniger werden, ist allgemein bekannt und dank Telefonjoker oder Ausdauer gibt es ja immer wieder Fundlogs und DNFs werden eh kaum geloggt, soll heissen: Auf die geloggten DNFs kommt in der Regel ein Vielfaches an verschwiegenen DNFs, so dass der Owner davon ausgeht, dass alles in Ordnung ist bei den paar Nichtfunden.

ein DNF kommt nicht aus heiterem Himmel

Und das ist meiner Ansicht nach falsch: Klar kann ein Cacher mal Pech oder einen schlechten Tag haben, aber wenn sich an einem Multi immer wieder an denselben Stationen die Nichtfunde häufen, mit immer denselben Problemen, die auf veränderte Umgebungsbedingungen zurückzuführen sind, ist das eigentlich ein Grund, nachzubessern. Und das geschieht leider nicht immer, obwohl viele dieser Owner noch aktiv sind oder der Cache mittlerweile adoptiert wurde.

Nicht falsch verstehen: Sowas kann auch bei neuen Caches geschehen, gerade vor ein paar Wochen stand ich am Finale eines Multis, der vor wenigen Jahren im Frühjahr gelegt wurde und das mittlerweile von einer Dornenhecke überwuchert ist. Lapidare Antwort des Owners dazu “Das weiss man doch, dass sich die Natur ändert”. Nunja, aber warum wurde die Dose dann nicht verlegt :???:

Aber trotzdem meistens schön

Ich finde es lediglich schade, wenn alte Meisterwerke vor sich hinrotten. Auf der anderen Seite – Achtung überraschende Wendung – macht es mir trotzdem Spass, auf den Spuren alter Multis zu wandeln. Eben weil sie doch vom Hauch ferner Zeiten umweht werden und hier seit zehn oder mehr Jahren andere Bekloppte sich mit den Widrigkeiten vor Ort auseinandersetzen und am Ende doch mit Geschick, Intuition und Ausdauer zum Ziel kommen. Und auf Events sind es gerade die Alten, die für leuchtende Augen und ein Lächeln sorgen, wenn die Rede von ihnen ist. Egal ob es nun einen, zwei oder noch mehr Anläufe braucht, am Ende ist der Weg das Ziel und Geocaching ein Zeitvertreib  – was nicht heisst, dass ich nicht schon so manches mal ziemlich mißgelaunt nach hause gefahren bin, aber das ist eine Sache der persönlichen Einstellung und der Tagesform ;-)

In diesem Sinne: Bis bald im Wald und happy hunting!

 

 

3 Gedanken zu „alt aber geil oder einfach nur veraltet?

  1. Auch ich suche gerne alte Caches mit einem Alter über 10 Jahren. Aber ich schaue mir die DNF Logs genau an, genauso wie die Profile der Verfasser der Logs. In der Regel stammen die meisten DNF Logs von Cachern die noch nicht solange dabei sind oder auch eine geringe bis garnicht vorhandene Frustationstoleranz aufweisen. Hier kommt dann schnell ein DNF weil der Cache nicht im Durchlauf zu machen war, oder man an den Stationen man halt länger wie 5 Minuten suchen oder grübeln musste. Das die Fundzahlen mit dem Alter zurückgehen ist normal, die Einheimischen mit der sauber zu haltenden Homezone sind schon lange durch, die paar neuen Cacher pro Jahr in der Homezone suchen erstmal einfache Tradis der Counter muss schnell hoch. Später kennt man genügend andere um sich zu solchen dann die Tipps geben zu lassen. Das größte Problem dürfte aber wohl sein das man einfach nicht mit einplant das die Koordinaten früher größere Ungenauigkeiten aufwiesen, die Vegetation/ die baulichen Gegebenheiten verändert haben und Aufgabenstellungen anders waren. Das führt bei Cachern die einen schnellen Punkt wollen zur genannten frühen Aufgabe mit entsprechenden Logs. Dann liegen viele alte Caches abseits der leichten Erreichbarkeit, das macht sie in den Augen vieler Cacher uninteressant. Ich hatte diese Tage auch 8 Dosen aus 2003, gehörten zusammen und ergaben sechs Tradis, ein Multi und eine Mysteriefinaldose. Eine davon ist archiviert, aber der Rest existiert noch und wird bei meinem nächsten Besuch in der Gegend zu Ende gemacht da ich die Hälfte schon habe und es alte und große Dosen sind. Sie liegen halt alle abgelegen und über ein Quadrat von 7 x 10 km auseinander. Das macht nicht jeder.
    Aber ich gebe dir recht nicht alle Owner verhalten sich vorbildlich, bessern nicht nach oder reagieren garnicht bis pampig auf Anfragen von Hilfesuchenden. Aber das viele Caches früher besser waren wie heute bezweifle ich. Der Schrott ist nur schon im Archiv.

  2. Auch ich mag alte Caches!

    Das Problem, dass sich Owner nach einer gewissen Zeit nicht mehr kümmern, gibt es natürlich. Das ist aber in der Regel in den Logs absehbar und dann muss ich ja den Cache nicht machen – auch wenn er “schön alt” ist…

    Und außerdem kenne ich das durchaus auch oder sogar grade von “nur” 2 Jahre alten Caches, dass sie nicht mehr vom Owner gepflegt werden…

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